In the organizer's words:
„CHAN: Sonnets and Devotions in the Wilderness“ besteht aus sechs Kundimans der philippinisch-US-amerikanischen Komponistin, Perkussionistin und Klangkünstlerin Susie Ibarra. Kundiman ist ein Genre traditioneller philippinischer Liebeslieder, in diesem Fall bringen sie Ibarras Liebe zur Natur zum Ausdruck. Sie widmet diese Stücke den Landschaften, die ihr ans Herz gewachsen sind, nachdem sie in ihrer Nähe gelebt oder in ihnen Zeit verbracht hat. Darunter sind die sich ausbreitenden Buchen der mittelalterlichen Wälder Deutschlands, das Warschau-Berliner Urstromtal, der Tsongmo Chho, ein heiliger Gletschersee im Himalaya-Gebirge im indischen Distrikt North Sikkim, sowie der Fluss Pasig entlang der Bucht von Manila auf Luzon. Historisch gesehen war dieser Fluss in Ibarras Heimatland als Wasserquelle und Reiseweg von großer kultureller Bedeutung. Obwohl er im Jahr 1990 nach jahrzehntelanger industrieller Entwicklung für biologisch tot erklärt wurde, hat er in jüngster Zeit eine Wiederbelebung erfahren, und verschiedene Fisch-, Vogel- und Baumarten siedeln sich dort wieder an.
Neben Kompositionen umfasst Ibarras interdisziplinäre künstlerische Praxis auch Performances, mobile Sound-Mapping-Anwendungen, Mehrkanal-Audioinstallationen, Audioaufnahmen und Dokumentationen. Sie ist nicht nur Mitbetreiberin des Labels und Verlags Habitat Sounds und leitet Ensembles wie Talking Gong, sondern setzt sich auch für den Erhalt Indigener und traditioneller Musikkulturen ebenso ein wie für den Schutz von Gletschern und Süßgewässern. Darüber hinaus engagiert sie sich für die musikalische und soziale Bildung von Frauen und Mädchen in Marokko. Für „CHAN“ – der zweite Vorname der Künstlerin, der „Meditation“ bedeutet – arbeitet Ibarra mit den Lyriker*innen Don Mee Choir und Logan February zusammen, allesamt Fellows des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Die Verse der beiden komplementieren die sechs Sonette und Andachten, die für Ensemble, Stimme, Lautsprecherbäume und barocke Pfeifenorgel komponiert wurden.
Programm
Susie Ibarra
CHAN: Sonnets and Devotions in the Wilderness
6 Kundimans für Ensemble, Stimme, Lautsprecherskulptur, Lyriker*innen und barocke Pfeifenorgel (2024)
Besetzung
Don Mee Choi – Lyriker
Logan February – Lyriker
Otay:onii (Lane Shi) – Sopran
Martin Nagy – Tenor
Daniel Doña – Viola
Michiko Ogawa – Bassklarinette
Jake Landau – Akustische Gitarre, E-Gitarre
Gunhildurr Einarsdottir – Harfe
Elena Kakaliagou – Horn in F
Robin Hayward – Tuba
Hilary Jeffery – Posaune
Sebastian Hiendl – Pfeifenorgel
John Broback – Lautsprecherdesign, Herstellung der Lautsprecherskulptur
Susie Ibarra – Komposition, Drumset, Gongs und Perkussion, Gestaltung der Lautsprecherskulptur
Im Auftrag von MaerzMusik / Berliner Festspiele, produziert von MaerzMusik / Berliner Festspiele und dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD. Susie Ibarra ist 2024/25 Musik-&-Klang-Fellow des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Dieses Projekt ist während ihrer Residency in Berlin mit kuratorischer Unterstützung von Dahlia Borsche und Sebastian Dürer entstanden.
Der Abschnitt über den Fluss Pasig ist inspiriert von einer Komposition für Klavierquintett, die Susie Ibarra 2024 verfasste und mit dem Arneis Quartett, Daniel Doña (Violasolist) und Alex Peh (Klavier) uraufführte.
Mit freundlicher Unterstützung der Anreise des Violasolisten Daniel Doña durch die Boston University
Music Copyright Susie Ibarra ASCAP
Price information:
14.00 - 18.00€