Companhia de Danca Deborah Colker (Brasilien): Cão Sem Plumas

In the organizer's words:

Der Fluss ist weg, einfach ausgetrocknet. Nur eine rissige Oberfläche aus getrocknetem Schlamm bleibt. Eigentlich kein Ort zum Tanzen. Eigentlich.

Deborah Colker präsentiert mit ihrer Produktion Cão Sem Plumas (Hund ohne Federn), basierend auf dem gleichnamigen Gedicht von Joo Cabral de Melo Neto (1920-1999), erstmals einen Tanzabend mit explizit brasilianischem Thema. Das 1950 veröffentlichte Gedicht folgt dem Lauf des Flusses Capibaribe, der einen Großteil des Bundesstaates Pernambuco durchquert. Es zeigt die Armut der Bevölkerung am Flussufer, die Missachtung, die sie erfahren, das Leben in
der Mangrove, umgeben von einer „unbesiegbaren und anonymen Gewalt“. Das Bild des „Hundes ohne Federn“ passt zum Fluss und den Menschen, die in seinem Umfeld leben. Die Tänzerinnen und Tänzer bedecken sich mit Schlamm,
eine Anspielung auf die Landschaften, die das Gedicht beschreibt, und ihre Schritte rufen die Krabben hervor. Die Bewegungen verschmelzen Individuelles und Universelles, Tradition und Technologie.

Deborah Colker ist schon längst ein Weltstar. Sie erhielt 2001 den Laurence Olivier Award in der Kategorie Herausragende Leistung im Tanz (sozusagen den Oskar der Tanzwelt). 2009 kreierte sie eine Show für den Cirque de Soleil: Ovo.
2016 war sie Bewegungsdirektorin der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro.

Nachdem der ursprünglich geplante Auftritt in Remscheid am 22. März 2022 aufgrund von Corona und den politischen Umständen in Brasilien abgesagt werden musste, kann das lang erwartete Gastspiel nun endlich im Teo Otto Theater stattfinden.