Sanfte Synthis treffen auf hart klopfendes Schlagzeug, dazu ein jungenhaft-melancholischer Gesang.
Die Jungs von damals sind groß geworden, sie rauchen immer noch im Regen, schwelgen im Weltschmerz, doch etwas hat sich getan: Der kalte Nordwind bläst den Irrsinn in die Stadt, in der sie leben, und die sanften Synthis werden aufgemischt von einem hart klopfenden Schlagzeug, das immer im rechten Moment den Rhythmus überrumpelt. Dazu dieser Gesang, jungenhaft-melancholisch, aber da schwingt Reife mit, die die Schwermut zärtlich verklärt, den Schmerz lakonisch zelebriert – Martin Schenks Lyrics zaubern Bilder in den Kopf und die Sonne aufs Gesicht. Warum auch nicht? „Muss es denn immer Blitz und Donner sein?“, skandiert der Frontmann und der exaltierte Bass von Niklas Rehle schlägt Kapriolen. Dann lacht Simon Kerler am Schlagzeug und haut nochmal einen drauf. Das Kitsch zieht seine Register gewohnt verspielt, aber niemals nur oberflächlich, zeigt das Große im Kleinen, das Ganze im Kaputten. Und die Beine tanzen, ehe man es auch nur bemerkt.
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