"Der Zauberberg" nach Thomas Mann in der Regie von Claudia Bossard
"Die Geschichte Hans Castorps ist sehr lange her. Sie ist sozusagen schon ganz mit historischem Edelrost überzogen und unbedingt in der Zeitform der tiefsten Vergangenheit vorzutragen. Sie verdankt jedoch den Grad ihres Vergangenseins nicht eigentlich der Zeit, – eine Aussage, womit auf die Fragwürdigkeit und eigentümliche Zwienatur dieses geheimnisvollen Elementes hingewiesen sei. Die hochgradige Verflossenheit unserer Geschichte rührt daher, dass sie vor einer gewissen, Leben und Bewusstsein tief zerklüftenden Wende und Grenze spielt. Sie spielte und hat gespielt vormals, ehedem, in den alten Tagen, der Welt vor dem großen Kriege, mit dessen Beginn so vieles begann, was zu beginnen wohl kaum schon aufgehört hat."
Drei Wochen möchte Hans Castorp bei seinem Vetter im Lungensanatorium in den Davoser Hochalpen bleiben. Es sollen schließlich sieben Jahre werden, die er dort verbringt. Immer tiefer greift die Faszination für diesen seltsamen Ort, an dem andere Gesetze gelten, sogar eine andere Zeit scheint hier abzulaufen. Er wird mit skurrilen Gestalten konfrontiert, die ihn mit intellektuellen Höhenflügen umkreisen und auch mit einer berauschenden Verliebtheit, die ihn im Bann des Zauberbergs gefangen hält. Thomas Manns Jahrhundertroman verwebt Themen wie Krankheit, Liebe, Tod und die Rätselhaftigkeit der Zeit zu einem schillernden Kaleidoskop. Er erzählt dabei auch von einer Gesellschaft, die sich auf die Spitze des Kontinents zurückzieht, um der drohenden Katastrophe nicht ins Auge blicken zu müssen.
Weitere Informationen und Karten unter: https://www.muenchner-volkstheater.de/programm/schauspiel/der-zauberberg
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