In the organizer's words:
Die Musik ist der zentrale Lebensinhalt für nahezu alle Figuren des Stückes. Der Dienst an der Musik bestimmt auch das Leben von David und Magdalena, der Lehrbuben und Mädchen und ganz besonders das von Eva, der Tochter des reichen Veit Pogner. Dieser stellt ihr die Wahl des Bräutigams frei – unter einer Bedingung: „ein Meister muss es sein“, der Sieger eines öffentlichen Wettsingens ... Dirigent: Ulf Schirmer; Inszenierung: Jossi Wieler, Anna Viebrock, Sergio Morabito; Mit Thomas J. Mayer, Albert Pesendorfer, Philipp Jekal, Magnus Vigilius, Chance Jonas-O'Toole, Elena Tsallagova, Annika Schlicht u. a.
Zum StückMit DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG schrieb Richard Wagner seine einzige heitere Oper und eines seiner bis heute populärsten Stücke. Zugleich sind die MEISTERSINGER als musiktheatrales Manifest einer deutschen Nationalkunst in seiner historischen Rezeption so derart belastet, dass ihr Charakter einer heiter-fasslichen Komödie mit ihrem sommernachtstrunkenen Spiel um Wahn und Wirklichkeit, Liebe, Altern und Kunstausübung schnell in den Hintergrund gerät. Dabei ist das Thema eines Lebens im Zeichen der Musik das, was nicht nur sämtliche Figuren des Stückes bestimmt, sondern aus dem heraus auch die Handlung entsteht: Im Zeichen der Musik haben sich die Mitglieder der „Meistersingerzunft“ zusammengefunden, um im Rahmen eines strengen wie anspruchsvollen Regelwerks gemeinsam zu musizieren. Einer der Meister ist der reiche Veit Pogner, der seiner Tochter Eva die Wahl des Bräutigams freigestellt hat – unter einer Bedingung: „ein Meister muss es sein“, der Sieger eines öffentlichen Wettsingens. Eva liebt jedoch Walther von Stolzing, der zwar begabt, jedoch musikalisch komplett ungebildet ist, sich aber dennoch auf das Wettsingen einlässt. Unterstützung findet er hierbei bei dem Meistersinger Hans Sachs, der hierzu jedoch auf seine eigene Liebe zu Eva verzichten muss.
Zur InszenierungRichard Wagners DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG sind an der Deutschen Oper Berlin in der Inszenierung von Jossi Wieler, Anna Viebrock und Sergio Morabito zu erleben, in der diese die Situation einer „Gesellschaft im Zeichen der Musik“ zum Ausgangspunkt ihrer Konzeption gemacht haben. Dazu haben sie die Meistersingerzunft des spätmittelalterlichen Nürnbergs in die hermetische Welt einer Musikhochschule verlegt. Diese wird von mächtigen Professoren beherrscht, von ihren „Lehrbuben“ und „Lehrmädchen“ besucht, in ihr lehren Reformer wie Hans Sachs und Pedanten wie Sixtus Beckmesser, der sich ebenfalls um die Hand Evas bewirbt. In diese streng geregelte Welt bricht als einziger „Nichtmusiker“ Walther von Stolzing. Er bringt damit die streng geregelte, mitunter auch schrullig-skurrile Hochschulwelt ins Wanken und wird damit zugleich zum Treibsatz der sich entspinnenden Komödienhandlung.