Unser Branchentreffen DOKVILLE findet dieses Jahr am 26. und 27. Juni 2025 zum Schwerpunktthema RECHTSRUCK DEUTSCHLAND – DOKUMENTARISCHE POSITIONEN in Stuttgart statt und wird parallel im Livestream übertragen. In Keynotes, Panel Talks und Case Studies widmen wir uns den vielschichtigen Herausforderungen, vor die Medienschaffende angesichts des Erstarkens von rechtsextremen, autoritären und anti-demokratischen Kräften gestellt sind. Als Speaker und Impulsgeber haben sich u. a. der Frontmann der Toten Hosen Campino, der Publizist Prof. Dr. Michel Friedman, der thüringische Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer, der Intendant des SWR Prof. Dr. Kai Gniffke, der stellvertretende Ministerpräsident Baden-Württembergs Thomas Strobl und Bundesminister Cem Özdemir angekündigt.
Wie können sich der aufgeklärte, dem demokratischen Diskurs verpflichtete Journalismus und die Dokumentarfilmbranche unter den aktuellen Bedingungen positionieren, um den zivilgesellschaftlichen Dialog zu fördern? DOKVILLE 2025 stellt diese und weitere für das demokratische Europa existenzielle Fragen, sucht die kontroverse Debatte und tritt in den aufgeschlossenen Austausch mit renommierten Filmschaffenden, Journalist:innen und Expert:innen aus Politik und Wissenschaft.
Es ist deutsche, europäische, ja eine weltweit grassierende Realität. Parteien und Protagonist:innen einer politisch extrem rechtskonservativen, auch rechtsextremistischen Ausrichtung und Überzeugung bestimmen zunehmend den gesellschaftlichen Diskurs. Gewinnen bei Wahlen deutlich an Stimmen hinzu – und profitieren auch von versteckter Zustimmung in der Bevölkerung zu ihren Positionen. Sogar als ‚völkische Einstellung‘ tritt diese Anschauung offen auf. Rechtsextreme Parteien zeigen ungeschönt, geradezu selbstbewusst ihre Verachtung für Institutionen der Demokratie. In Polen waren und in Ungarn sind immer noch Prozesse im Gang, rechtsstaatliche Prinzipien auszuhöhlen. In der Slowakei und in Italien werden solche vorangetrieben, in Österreich kippt der demokratische Geist bedenklich, in den Niederlanden, in Frankreich, selbst in England und in den skandinavischen Ländern treiben rechtsextreme Ansichten die Wähler:innen um. Auch in Deutschland.
Die Protagonist:innen dieser rechtsextremen Aktivitäten und Einreden hießen und heißen beispielsweise Jarosław Kascyński, Viktor Orbán, Roberto Fico, Giorgia Meloni, Herbert Kickl, Geert Wilders, Marine Le Pen, Nigel Farage. In Deutschland bedient der thüringische Vorsitzende der AfD Björn Höcke seinen rechtsextremistischen Manipulationsapparat. Mithin: Aus den spukenden Gespenstern des rechtsextremen politischen Lagers sind Politiker:innen aus Fleisch und Blut geworden. Antidemokratisches Denken hat sich tief in die europäischen Gesellschaften gefressen. Das perfide Kalkül: Hat es sich dort erstmal eingenistet, dann erübrigen sich Wahlen, man muss sie nicht mal mehr abschaffen. Moderne Autokratien nutzen subversive Strukturen.
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