PHOTO: © Katerina Stankevich

ENDLICH

In the organizer's words:
In ihrem Musiktheater ENDLICH meditieren die Komponistin Asia Ahmetjanova und die Regisseurin Franziska Angerer über unser Verhältnis zum Tod und unseren Umgang mit dem eigenen Verfall. In poetischen Bildern entsteht ein gemeinschaftliches Ritual zwischen Mythologie und Performance, das nach einer lustvollen Hingabe zu dieser letzten Konsequenz des Lebens sucht.
Drei Nornen sitzen am Stamm der Weltesche. Dort spinnen, knüpfen und durchtrennen sie den Lebensfaden und entscheiden so über das individuelle Schicksal der Menschen: lebensspendend, taktgebend, todbringend. Wie ihre mythologischen Schwestern in anderen Kulturen verkörpern die germanischen Schicksalsgöttinnen die Macht über Leben und Tod jenseits der menschlichen Kontrolle. In unserer säkularisierten Gegenwart ist der Tod zum größten gesellschaftlichen Tabu geworden: Um dem Horror seiner Unverfügbarkeit zu begegnen, wird das Hinauszögern des Endes mittels einer „guten“ und gesunden Lebensweise zum individuellen Projekt, der Kampf um das Aufhalten des körperlichen Verfalls und des Alterungsprozesses zur Lebensaufgabe.

In ihrem Musiktheater ENDLICH meditieren die Komponistin Asia Ahmetjanova und die Regisseurin Franziska Angerer über unser Verhältnis zum Tod und unseren Umgang mit dem eigenen Verfall. Mit einer Gruppe von alten Menschen konfrontieren sie uns mit dem Blick auf die eigene Endlichkeit und das Alter mit all seinen Zuschreibungen. In poetischen Bildern entsteht ein gemeinschaftliches Ritual zwischen Mythologie und Performance, dass nach einer lustvollen Hingabe zu dieser letzten Konsequenz des Lebens sucht.

Spotlight Die in Lettland geborene und in der Schweiz lebende Komponistin und Pianistin Asia Ahmetjanova gehört zu den aufregendsten Nachwuchskünstler*innen der zeitgenössischen Musik. In ihren Arbeiten lotet sie die Grenzen zwischen einem experimentellen Umgang mit dem musikalischen Material und der Performativität des menschlichen Körpers aus. Besonders großen Wert legt sie auf die individuelle Herangehensweise ihrer Spieler*innen und entwickelt die Kompositionen eng mit den Ensembles. Sie ist Mitglied des Ensemble ö! und hat bereits mit Klangkörpern wie der Basel Sinfonietta, den Neuen Vokalsolisten Stuttgart und dem Klangforum Wien zusammengearbeitet. ENDLICH ist ihre erste Auftragsarbeit für ein Musiktheater und ihre erste Zusammenarbeit mit dem Ensemble Mosaik.

Location

Deutsche Oper Berlin Bismarckstr. 35 10627 Berlin