In the organizer's words:
Karl May – Kleinkrimineller, Hochstapler, Deutschlands erfolgreichster Schriftsteller. Millionen sind mit Winnetou und Old Shatterhand aufgewachsen. Enis Maci und Mazlum Nergiz nicht.
Dieser Abend geht der Sache auf den Grund: Was hat es auf sich mit dem Lügen und dem Überleben? Was trennt den Fake von seinem Vorbild? Und wann steht sie endlich, die Autobahn vom wilden Kurdistan bis ins Land der Skipetaren? Mit dabei: ein Autor, der sich für den Helden seiner eigenen Romane hält. Gebirge, die in Sachsen liegen, aber Utah meinen. Und ein nichtabreißender Strom von Zerrbildern über das Fremde.
Karl May zoomt rein in Landschaften, die schöner nicht sein könnten. Alles Show, alles wahr.
„Ich mal die Welt an meine Zellenwand. Ich mal und übermal sie tausendmal. Und jetzt – jetzt fließt der Euphrat durch die Börde. Und das Mittelgebirge meiner Kindheit wird zum Rückgrat Amerikas. Ich erreich, NEIN: ich erschreib mein Reich. Ich setz ein Wort aufs Papier und es fällt mir leicht.“
„Diese Träume mögen ängstigen, doch ICH träume sie, ICH, von höchster Intelligenz, ICH von tiefster Herzensbildung, ICH, von größter Fitness, ja. Vertrau mir, Mann! ICH bin Old Shatterhand. ICH bin Kara Ben Nemsi, ICH spreche zwanzig Sprachen, ICH habe einen Doktor in Philosophie, ICH habe die Jesiden gerettet, ICH hab Paul Galingré gerächt, ICH hab den Ölprinz kaltgemacht, ICH dichtete die Dächer des Pueblos mit seinem zähen Blut ab, ICH schied Untermensch von Edelmensch, ICH schied Recht von Unrecht, ICH blickte aus dem Fenster des Zuchthauses und ich sah – “