Krieg ist kein Fußballspiel: Gespräch mit Mithu Sanyal

Was sich der Journalismus von der Literatur abschauen kann

mit Mithu Sanyal

Literatur nennt die Dinge beim Namen, die Presse leider nicht mehr. Romanautorin und Journalistin Mithu Sanyal ist enttäuscht und beunruhigt über die Form derzeitiger Berichterstattung. „Die Journalist*innen schreiben über Krieg und Frieden, als ob das Problem nur eine Seite hätte, aber das ist kein Fußballspiel. Wo bleibt die Vermittlerfunktion?“

Was bedeutet das für den gesellschaftlichen Frieden? Wird dieser sogar gefährdet und was steht auf dem Spiel? Wie könnte ein Diskursraum für Frieden entstehen? Sanyal findet: „Was für die Literatur gilt, muss auch der Presse möglich sein: Positionen einnehmen oder Menschen zu Wort kommen lassen, die man vielleicht nicht sympathisch findet. Wir brauchen mehr Räume, in denen wir einander zuhören.“

Das Literaturhaus Augsburg wird mit Mithu Sanyal das Friedensfest nutzen, einen solchen Raum zu schaffen und das Sagbare so weit wie möglich zu halten. Werden 90 Minuten reichen, oder müssen wir in die Verlängerung?

Mithu Sanyal ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin. Ihre Themenschwerpunkte sind Feminismus, Rassismus, Popkultur und Postkolonialismus.

GESPRÄCH: Mithu Sanyal MODERATION: Literaturhaus Augsburg