Lucrezia Borgia

In the organizer's words:
Oper

Melodramma in einem Prolog und zwei Akten von Gaetano Donizetti
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Mythos oder Menschlichkeit: War Lucrezia Borgia wirklich eine Femme fatale – oder doch eine tragische Mutterfigur? Donizetti bricht mit der traditionellen Opera seria und erschafft ein psychologisch nuanciertes Porträt einer Frau, gefangen zwischen Macht, Schuld und Sehnsucht. Eine Giftmischerin, Mörderin, Femme fatale, Intrigantin und Lügnerin, Tochter und Konkubine des Papstes und Geliebte ihres Bruders. Diese sagenhaften Zuschreibungen hat Lucrezia ihrem Nachnamen zu verdanken, denn die Borgias waren eine der wohl einflussreichsten und aus diesem Grund meistgehassten Familien der Renaissance – die erste Mafia des Vatikans. Bleibt da überhaupt Platz für die Vermutung, dass Lucrezia Borgia in Wirklichkeit eine zutiefst unglückliche Frau und eine leidenschaftlich liebende Mutter gewesen sein könnte? Gaetano Donizetti nähert sich der Titelfigur seiner Oper mit psychologischer Präzision und erschafft eine der schönsten und facettenreichsten Belcanto-Rollen für Koloratursopran. Als dramatische Vorlage diente das gleichnamige Schauspiel von Victor Hugo, in dem Lucrezia Borgia zur unfreiwilligen Mörderin ihres eigenen Sohnes wird. Regisseurin Rahel Thiel (»Eugen Onegin«, »The Lighthouse«) erzählt in ihrer Mannheimer Inszenierung die Geschichte einer Alleingängerin in einer Männerwelt, die sich dem Verhängnis ihres Namens widersetzen will.

Location

OPAL Theodor-Heuss-Anlage 10Nationaltheater Mannheim 68165 Mannheim