Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit dem Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte im Rahmen der »Potsdamer Gespräche«
Die in Folge des Zweiten Weltkrieges entstandene deutsch-polnische Grenze an der Oder und der Lausitzer Neiße teilte die über Jahrhunderte gewachsene historische Provinz Brandenburg in zwei ungleiche Teile. Die östlich der Oder liegende, wenig urbane Neumark wurde auf der Potsdamer Konferenz Polen zugesprochen. Der westlich der Oder liegende Teil Brandenburgs mit den Großstädten Potsdam und Cottbus kam hingegen an die Sowjetische Besatzungszone und ab 1949 an die DDR. Während hier etwa ein Drittel der Bevölkerung Geflüchtete und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten bildeten, wurden jenseits der Oder überwiegend Menschen aus Zentral- und Ostpolen sowie aus der Sowjetunion heimkehrende Polinnen und Polen angesiedelt.
Noch vor seiner Teilung wurde Brandenburg zu einem der letzten Schauplätze des Zweiten Weltkrieges. Erschießungen, Todesmärsche, das Massaker von Sonnenburg/Słońsk, die Kämpfe um die Festung Küstrin/Kostrzyn nad Odrą und die Schlacht um die Seelower Höhen kosteten unzählige Menschen das Leben. Gleichzeitig bedeutete der Vormarsch der Roten Armee die Befreiung von zahllosen Konzentrations- und Arbeitslagern, deren Netz sich über die gesamte Region erstreckte, sowie das endgültige Ende der deutschen Verbrechen. In dieser bewegten Zeit kam vor allem der Stadt Frankfurt (Oder) eine besondere Bedeutung zu, die sich trotz massiver Zerstörungen in einen Umschlagplatz für Hunderttausende verwandelte.
Die Veranstaltung beleuchtet die Ereignisse rund um das Jahr 1945 und thematisiert aus verschiedenen Perspektiven die Geschichte eines geteilten Landes zwischen Trümmern und Hoffnung.
Moderation: PD Dr. Agnieszka Pufelska, Nordost-Institut, Lüneburg