Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski eröffnet die Akademiekonzertsaison mit einer brisanten Kombination. Arnold Schönbergs „Orchesterstück mit Sprecher und Männerchor“ mit dem Titel A Survivor from Warsaw (Ein Überlebender aus Warschau) gehört zu den zutiefst unmittelbaren und bekenntnishaften künstlerischen Äußerungen des Komponisten. Schönberg schildert in lapidarer Kürze die Leiden jüdischer Häftlinge im Warschauer Ghetto, die am Schluss durch einen hebräischen Gebetsgesang eine bewegende Wendung ins Utopische erfahren. Direkt darauf folgt Ludwig van Beethovens neunte Symphonie mit ihrem Schlusschor: ein Jahrhundertwerk, das schon in seiner Dauer und Dimension bis hin zur Anzahl der Mitwirkenden alle bis dahin geltenden Grenzen sprengt. Sie ist in ihrer Verbindung von Instrumentalmusik und Gesang im Grunde eine Revolution, und vor allem ist sie ein emphatischer Appell an die Humanität. Die Worte Friedrich von Schillers im Schlusschor sind heute brennender denn je, denn dieses Finale ist die Vision einer glücklicheren Zukunft – in den Worten Aribert Reimanns „ein Appell, eine Sehnsucht nach Verbrüderung, nach Freude und Jubel, nach der Utopie eines Weltfriedens, nach einer Welt ohne Kriege und Zerstörung“.
Arnold Schönberg
A Survivor from Warsaw (Ein Überlebender aus Warschau) op. 46
Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125
Preisinformation:
Preise variieren je nach Sitzplatzkategorie: Preise H , € 88 /77 /63 /50 /35 /23 /11 /8