Im Jahr 2025 feiern wir das 100-jährige Jubiläum der „Locarno-Verträge“, die nach dem Ersten Weltkrieg Hoffnung auf Frieden in Europa weckten. Außenminister Gustav Stresemann erhielt für seine Mitwirkung große internationale Anerkennung – und ein Jahr später gemeinsam mit seinem französischen Amtskollegen Briand den Friedensnobelpreis.
Im Oktober 1925 trafen sich Vertreter von sieben Nationen in Locarno. Das Ziel: Ein stabiles europäisches Friedenssystem. Die Mittel: Der Verzicht auf gewaltsame Grenzänderungen, eine internationale Kommission zur friedlichen Konfliktlösung und die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund. Doch der Traum vom Frieden war nur von kurzer Dauer: 1936 besetzte Hitler das entmilitarisierte Rheinland, 1939 begann der Zweite Weltkrieg.
Heute stellt sich erneut die Frage: Was können wir aus den damaligen Friedensprozessen lernen, aus Erfolgen und Fehlern? Wie können wir Zusammenarbeit fördern? Wie schaffen wir nachhaltigen Frieden – in Europa und weltweit?