unANGEBRACHT
Unter dem Titel UNANGEBRACHT findet vom 26. Januar bis 23. März 2025 in der Kunsthalle Rostock und der Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt die 35. Landesweite Kunstschau des BBK M-V statt. Sie widmet sich dem Spannungsfeld um die verfassungsrechtlich zugesicherte Freiheit der Ausübung, Lehre und Vermittlung der Kunst und deren Einschränkungen. Stellt die Kunst doch eine nicht zu unterschätzende Größe für die demokratische Gesellschaft dar.
Die Kunstschau wird auch Bezug zur zeitgleich in der Kunsthalle Rostock stattfindenden Ausstellung Kate Diehn-Bitt, KünstlerinSEIN im Zusammenspiel mit Susanne Rast herstellen, die Werke der bedeutenden Malerin präsentiert. Die im Nationalsozialismus unter Arbeitsverbot und innerer Emigration leidende Berufskollegin Diehn-Bitt blieb mutig, ließ sich nicht vereinnahmen oder verbieten. 1945 wurde sie Vorsitzende der Sektion Bildende Kunst des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands in Rostock. Aus dieser Organisation ging später der Verband Bildender Künstler der DDR hervor. Aus dessen Bezirksverbänden Rostock, Schwerin und Neubrandenburg entstand 1990 der Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern, der heutige Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Mecklenburg-Vorpommern (BBK M-V).
Gleichwohl stieß Diehn-Bitt auch in der DDR-Zeit an Grenzen, musste sich mit Einschränkungen auseinandersetzen.
Zum ersten Mal kooperieren der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Mecklenburg-Vorpommern e.V. und die Kunsthalle Rostock mit der Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit Rostock. Diese hat sich seit ihrer Gründung im Oktober 1999 zu einem bedeutenden Ort der Information und Dokumentation über die SED-Diktatur sowie des Gedenkens an deren Opfer entwickelt.
Die Ausstellung UNANGEBRACHT zeigt Werke von 50 Künstlerinnen und Künstlern und wird von der Kunsthistorikerin Tereza de Arruda kuratiert.
Vielfältige künstlerische Ausdrucksformen wie Malerei, Objekte, Installationen, Performances und ortsspezifische Interventionen werden präsentiert. Diese Werke sind das Ergebnis eines intensiven soziopolitischen Austauschs, der aktuelle Themen auf greift, historische und persönliche Vergangenheiten reflektiert und den Blick auf zu künftige Perspektiven zur Freiheit der Kunst richtet.