Eröffnung mit Manos Tsangaris, Raimund Kummer, Daniel Ott
Moderation: Anke Hervol
5 Räume, 5 Skulpturen, 5 Instrumentalist*innen, 5 Stunden täglich, 5 Wochen: Mit „5-5-5-5 cut“ intervenieren der Bildhauer Raimund Kummer und der Komponist Daniel Ott plastisch, räumlich, akustisch und mit Videoprojektionen in den historischen Ausstellungssälen der Akademie der Künste am Pariser Platz.
Die Grundidee orientiert sich an einer die fünf Räume durchschneidenden Mittelachse – cut als künstlerisches Prinzip ist eines der musikalischen und räumlichen Leitmotive der RaumKlangIntervention. Die von den beiden Akademie-Mitgliedern gemeinsam produzierte Spur, die alle Werke verbindet, das Gehen auf wassergebundener Wegedecke, ist als wiederkehrendes, sich durch die Säle bewegendes Geräusch hörbar.
Raimund Kummers fünf ausgestellte Skulptur-Fragmente sowie auch die drei projizierten Videos vermitteln sinnbildende Erfahrungen im Umgang mit Zeit: vorbeifließen, hören, gehen, resonieren, zählen, auf- und abbewegen; Bruchstücke, Relikte und Offengelassenes sind Leitmotive der Werke. Sie sind im Parcours begeh- und als Kontinuum von Produktion und Rezeption des offenen Kunstwerks erfahrbar. Entsprechend der Raumfolge sind zu sehen: Krummer Deutscher (2000–2002), Signifikanzloch (1985 / 1991), Zerbrochener Blick, Knobelsdorffachse (2004 / 2016), Piano (1981 / 2021), M’ama non m’ama (1994), Faded out (1988–2024), bis hierher und nicht weiter, non plus ultra (2014).
Daniel Otts komponierte Instrumentalmusik bezieht sich klanglich auf die Zuspielungen der Schritte aus dem Filmton der Knobelsdorffachse und gleichzeitig auf die unterschiedlichen Atmosphären der fünf Skulpturen. Sowohl visuell (durch die Bewegungen der Musiker*innen mit ihren Instrumenten) als auch auditiv (durch wechselndes musikalisches Material) bleibt die Komposition ständig in Bewegung. Otts Auseinandersetzung mit dem klanglichen Gehalt von Materialien, von Raumstruktur, Ordnungssystemen und Störungen lässt sich an der Partitur 5-5-5-5 cut ablesen: Die instrumentalen Passagen für zwei bis fünf Musiker*innen für Klarinette, Saxophon, Trompete, Viola, Kontrabass und Schlagzeug werden live aufgeführt und sind choreografiert.
Die musikalische Komposition unterscheidet sich von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde, von Musiker*in zu Musiker*in und von Instrument zu Instrument. Die Begegnungen der Besucher*innen mit den Musiker*innen finden direkt und zufällig im Raum statt.
Musiker*innen:
Bassklarinette: Jone Bolibar Núñez
Baritonsaxophon: Jana De Troyer und Ruth Velten
Trompete: Rike Huy und Paul Hübner
Viola: Josa Gerhard
Kontrabass: Adam Goodwin
Schlagzeug: Max Andrzejewski und Mikołaj Rytowski