FOTO: © İlkin Eskipehlivan

ABYSSEA-thru: ALIEN and ALIVE

Das sagt der/die Veranstalter:in:
Die Tiefsee - der größte und am wenigsten erforschte Lebensraum unseres Planeten – fasziniert durch seine Schönheit und Andersartigkeit. In dieser Welt der Extreme fordern uns die Kreaturen der Tiefsee heraus, inspirieren uns und erweitern unseren Blick auf das Leben und die Existenz auf unserem Planeten. In den letzten Jahrzehnten ist ihre Besonderheit und Gefährdung immer weiter in den Vordergrund getreten.
ABYSSEA-thru: ALIEN and ALIVE ist eine multidisziplinäre Performance von drei Tänzerinnen, deren Immigrationserfahrungen sie verändert und herausgefordert haben. Indem sie sich auf die transformative Kraft der Tiefseekreaturen beziehen, wachsen sie über traditionelle Konzeptionen des Menschseins hinaus und nähern sich mit ihren transnationalen Körpern posthumanen Fragestellungen.
Gizem Aksu (Istanbul, Türkei), Melissa Ugolini (Pesaro, Italien) und Leyla Postalcıoğlu (Istanbul, Türkei) sind am Meer aufgewachsen und haben ihre Leidenschaft für den Tanz mit nach Berlin gebracht. Inspiriert von den geheimnisvollen Nervensystemen der Tiefseekreaturen schaffen sie posthumane Bilder und Vorstellungen, die sich mit der Begrenztheit/Endlichkeit des Lebens unter dem Druck der Umwelt- und Migrationspolitik auseinandersetzen. Welche Arten von unsichtbar verwundeten Giganten werden in den Körpern der Immigrantinnen geformt, die unter variablem Druck neue Formen erhalten? Was können wir von diesen einzigartigen Kreaturen lernen, die unter den extremen Bedingungen der Tiefsee leben, gerade wenn es um Zugehörigkeit, Neuansiedlung und Anpassung geht? Wie kann uns ihre "kürzlich entdeckte" Existenz dazu inspirieren, über unentdeckte Wege des Seins, der Fürsorge und der Solidarität nachzudenken und uns gegen die dystopischen Auswirkungen des normativen, neoliberalen, kolonialen und klimatischen Drucks zu behaupten? 
Diese Performance lädt dazu ein, in die Tiefsee einzutauchen und Einwanderungserfahrungen sichtbar werden zu lassen. Die Tänzerinnen nehmen das Publikum mit auf die Reise, verschiedene Bedeutungen des Eintauchens zu erkunden: „Als Abtauchen in Flüssigkeit, als Aufgehen von Körper und Geist in einer Aktivität oder einem Interesse und als allumfassendes Eintreten einer Person in ein ungewohntes kulturelles Milieu“, wie der Kulturanthropologe Stefan Helmreich erklärt.
Im künstlerischen Dialog mit dem von der Ozeanografin Dr. Derya Akkaynak entwickelten innovativen Algorithmus „Sea-thru“ verkörpern die Performerinnen diese immersive Erfahrung jeden Abend neu, um die verlorenen Farben in ihrem eigenen psycho-physischen Ausdruck zurückzugewinnen. Durch fließende Imaginationen aus Istanbul, Pesaro, Berlin und darüber hinaus laden sie das Publikum ein, den eigenen Horizont von einer rein menschlichen Sichtweise in Richtung der Vielfalt von sozialer und kultureller Gerechtigkeit bis hin zu posthumanistischer Vielfalt und ökologischer Gerechtigkeit zu erweitern.

Location

Uferstudios Uferstr. 8/23 13357 Berlin

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Berlin!