Das Zeichnen als Technik der Welterschließung und Wissensvermittlung steht im Fokus eines institutionenübergreifenden Kooperationsprojekts, das die Hamburger Kunsthalle (Kupferstichkabinett) mit der Universität Hamburg (Kunstgeschichtliches Seminar) und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg entwickelt hat. In zwei parallel beginnenden, sich ergänzenden Ausstellungen wird unter dem gemeinsamen Titel AKTE, ANTIKE, ANATOMIE. Zeichnend die Welt erschließen einerseits das an den Akademien und in den Künstlerateliers erlernte Zeichnen sowie andererseits das dilettantische, im Privaten ausgeübte Zeichnen vorgestellt.
Im Harzen-Kabinett der Hamburger Kunsthalle liegt der Schwerpunkt der Präsentation mit etwa 100 Exponaten auf Handzeichnungen des 15.–19. Jahrhunderts, die das Potenzial künstlerisch-wissenschaftlichen Zeichnens als Instrument von Wissensvermittlung und Erkenntnisgewinn zeigen. Denn die Visualisierung neuer anatomischer Erkenntnisse ebenso wie die Dokumentation archäologischer Funde wurde ausgebildeten Künstlern überlassen, die das Gefundene nicht nur zeichnerisch festhielten, sondern auch Strategien der Vermittlung visueller Informationen entwickelten. Die Ausstellung zeigt neben anatomischen Zeichnungen und Kupferstichen aufwendig illustrierte antiquarische Werke (Perrier: Segmenta nobilium, 1638) und frühe Druckgraphik (Marco Dente da Ravenna: Laokoon, 1520/25). Zudem sind ausgewählte Darstellungen von Lernsituationen in Ateliers und an den Akademien zu sehen.
Preisinformation:
0-16 Euro