Ein Leben für den Berg: Von Patagonien bis Berchtesgaden
Wettkämpfe im Eis, damit hat alles angefangen. Die Stärke von Ines Papert: Kraft, großes Talent, absolute Willensstärke. Sie ist im entscheidenden Moment zu einhundert Prozent fokussiert - auch mit Baby Emanuel im Gepäck. Denn sie ist alleinerziehend und Profi.
Alpines Klettern löst die Wettkampfzeit ab. Bigwall-Klettern in Patagonien, Expeditionen in Frauenteams, oft nur zu zweit. Nicht die namhaften, sondern die unbekannten Ziele locken. Ines erfährt auch, was es heißt zu scheitern. Ein Unfall an der Marmolada beeinflusst ihr Leben, ihre Einstellung, ihre Toleranz fürs Risiko. Flexibilität bei der Routenwahl und das Abwarten sicherer Bedingungen werden ihr noch wichtiger. Beim dritten Anlauf am Kyzyl Asker lernt sie den slowenischen Spitzenbergsteiger Luka Lindic kennen. Sie werden ein Team, am Berg und im Leben. Zusammen planen sie neue Routen entlang der Panamericana, doch Corona kommt ihnen dazwischen. So entdecken sie neues Terrain vor der Haustür, im Berchtesgadener Land und in Istrien.
Die Multivision zeigt nicht nur die sportlichen Aspekte einer Ausnahmekletterin, sie bringt uns eine starke Frau näher, die am Fels und im Leben ihren Weg geht - und die ihrem Publikum genau das mitgeben will: Dass es sich immer lohnt, seine Träume und Ziele zu verfolgen.
Ines Papert kam im Alter von knapp 20 mit den Bergen in Berührung. Dann ging es Schlag auf Schlag: Sie wurde viermal Weltmeisterin im Eisklettern und mehrfache Weltcup-Siegerin. Beim Ouray-Eiskletterfestival 2005 schlug sie auch die gesamte männliche Konkurrenz. Seit dem Rücktritt vom Wettkampfsport widmet sie sich Erstbegehungen und Expeditionen: die Erstbesteigung des Sechstausenders Likhu Chuli I, die freie Begehung von "The Hurting", eine der schwierigsten Eis-Tradrouten der Welt, oder im Fels die erste freie Begehung der Route "Schwarze Madonna" (8a) am heimischen Untersberg.