Das sagt der/die Veranstalter:in:
Henrik Ibsen schreibt über die Wahrheit. Über die einsame Figur, die die Kontamination sieht und sich weigert zu schweigen. Aber was passiert, wenn die Wahrheitssprecher*in kein respektabler Mann im Mantel und Hut ist, sondern ein Körper, der bereits als Überfluss, als Abfall, als Dreck markiert wurde? Was passiert, wenn die Wahrheit nicht von vergiftetem Wasser handelt, sondern von der vergifteten Idee des „Volkes“ – wer dazugehört, wer ausgestoßen wird, wer der Feind ist? Und war Ibsen jemals wirklich ein Feminist, oder hat er nur zugesehen, wie Frauen in ihren eigenen Geschichten ertrinken?
AN ENEMY OF THE PEOPLE ist ein Spoken-Word-Konzert, eine klangliche Kontamination, eine zerbrochene Übertragung. Stimmen, geglitcht, verzerrt, in Endlosschleifen. Spoken Word und Sound miteinander verwoben, instabil, widerständig. Das Theater spielt weiter. Wir spielen weiter unsere Rollen. Das Opferlamm, der Exilierte, der ungebetene Gast. Diejenigen, die nicht hier sein sollten, die Worte sprechen, die wir nicht sagen sollten.
Der 8. März ist nicht für Blumen. Er ist für Körper auf den Straßen. Er ist für die, die sich nicht auf das vorbereiten können, was als Nächstes kommt. Er ist für uns. Er ist für das Jetzt.
Mit besonderer Teilnahme von Gastperformer*innen und Iulia Rîpan mit Live-Visuals
Texte: Henrik Ibsen, Cat JugravuLivemusik: Andre Raiculive visuals: Iulia Rîpan, Pieter Defraene