"Wir freuen uns über Veränderungen, Wachstum, aber wir wollen auch das Gefühl haben, in unserem Kern stabil zu sein. Wenn wir uns also dem mittleren Alter nähern, erinnern wir uns gerne daran: ,Oh ja, das war es, was ich mochte, das war ich damals?', und das hilft uns dabei, eine Bilanz zu ziehen, was wir in Zukunft tun wollen."
-Clay Routledge
Soziale Medien sind ein „Social Swamp“, ein bunter und zugleich tückischer Sumpf. Während diejenigen Generationen, die ihre Kindheit offline erlebt haben, auf Möglichkeiten der Regulierung dieses „Biotops“ bestehen, haben die Generationen Z und Alpha an die Idee von digitalen Safe Spaces gar nicht erst geglaubt. Soziale Medien sind für sie gleichermaßen Spielwiese wie Schlachtfeld. Der Grenzgang zwischen Fame, Shaming, Framing, Fakenews und Verschwörung ist allgegenwärtig. In „ANACONDA“ erscheinen die Tänzer:innen wie Avatare, die der Frage nachgehen, wie man sich in diesem Spielfeld bewegt, wenn man gleichermaßen überzeugt ist von den Versprechen sowie der Niedertracht dieser überwältigenden Welt. Welchen Akteur*innen folgen sie, welchen Bullshit schicken sie in Chaträume, für welche Bewegungen setzen sie sich ein und wie lässt sich balancieren auf der Grenze zwischen gerechter Wut und blinder Aggression?