„Ich habe keine Lust eine Kunst auszuüben, wo man sein Gehirn in der Garderobe abgeben muß.“
Hanns Eisler, 1962
HANNS EISLER (1898–1962) – Österreicher, Schönberg-Schüler, Komponist politischer Musik, sozialer Idealist, Theoretiker – versuchte stets mit seiner Musik zu verändern. Seine Lieder wurden von den Massen gesungen, seine Filmmusik verstärkte die
inhaltliche Botschaft, seine musiktheoretischen Reden und Schriften hinterfragten das Musikverständnis und die Musikproduktion bis ins Detail.
Das moderierte Konzert gibt anhand ausgewählter Werke einen Einblick in Eislers kammermusikalisches und chorisches Schaffen. Die enge Zusammenarbeit von Hanns Eisler und Erwin Ratz in den frühen 1930er Jahren wird anhand der Auswahl der aufgeführten Lieder und Songs nach Brecht-Texten sichtbar. Denn Ratz lektorierte unter anderem auch Die Mutter (1931) sowie Die Rundköpfe und die Spitzköpfe (1934). Von den vielen Stationen des langjährigen Exils berichtet wiederum Die Reisesonate (1937). Weitere musikalische Höhepunkte sind Teile der Filmmusik aus dem sozialkritischen Dokumentarfilm The Forgotten Village, zwei Klarinetten-Solostücke aus dem Theaterstück Night Music von Clifford Odets (1939) sowie Eislers kurze Widmungskomposition für einen befreundeten Klarinettisten Moment Musical (1940).
Eisler-Ensemble Wien
Sonate für Violine und Klavier (Die Reisesonate, 1937)
Nr. 6 Andante aus: Nonett Nr. 2 (1939)
Moment Musical für Klarinette
Zwei Klarinetten-Soli aus der Bühnenmusik zum Theaterstück Night Music von Clifford Odets
Lisanne Altrov, Violine
Theresa Dinkhauser, Klarinette
Antonia Teibler, Fagott
Miki Manabe, Klavier
Akademischer Arbeiterliederchor Frankfurt
Lieder von Hanns Eisler auf Texten von Bertold Brecht
Leitung: Sonja Ebel-Eisa
Klavier: Viola Großbach