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Auf dem neuen Album „Wien“ des Pop-Charismatikers Andreas Dorau ist Wien eine denkbar unspektakuläre Hauptstadt. Keine Klischeespur von Klassik, Kaffeehaus und Kaputtheitsbohème, stattdessen Songs mit melancholischen Synthiepop-Beats über die Kummernummer „431 42“ der Wiener Telefonseelsorge oder den Wiener Computer, der nachts die Laternen automatisch auf „45 Lux“ einschaltet. Am Ende des Tages ist und bleibt Dorau an der Donau ein „Tourist, den niemand vermisst“ und der nachts im Hotel nicht schlafen kann. Doraus popkulturelles Markenzeichen war es immer, die Fassaden von Menschen, Städten oder Dingen in einfacher, kunstvoller Sprache mit Ohrwurm- Harmonien zu beschreiben — mit seinem ersten Hit 1981 als Schüler aus Hamburg- Jenfeld, auf bisher insgesamt 14 Studioalben, oder mit dem Hamburg Musical Der König der Möwen auf dem Sommerfestival 2018. Hinter den Fassaden lauern allerdings bei Andreas Dorau immer Ungeheuer, so wie die Höhenangst bei der „Runde um Runde“ auf dem Prater-Riesenrad. Entsprechend ist sein „Wien“ auch ein popliterarischer Blick „Hinter (die) Jalousien“ einer Stadt, aus der prägende Sommerfestival- Künstler*innen wie Nesterval und Florentina Holzinger kommen; und über die jetzt 13 außergewöhnliche, doraueske Songs (plus Bonus Album) mehr existieren. Dazu gibt es im Vorabendprogramm ein Gespräch mit der „Wiener Flâneur“ Journalistin Alexandra Folwarski und die Weltpremiere des deutsch-italienischen Discopop Duos Ola&Lars, bestehend aus Ex-Superpunk Lars Bulnheim und der mystischen Sängerin Ola, die auch auf Doraus „Wien“ zu hören ist.
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On his 14th studio album “Wien”, Andreas Dorau trades Vienna’s clichés for quirky poetry. He sings melancholic synth-pop odes to things like the emotional support hotline “431 42” or the Viennese computer that switches on the streetlights to exactly “45 lux” each night. At the end of the day, Dorau remains in Vienna what he’s always been: a tourist whom no one misses, lying awake in his hotel room. Since his 1981 cult hit “Fred vom Jupiter,” the Hamburg-based musician has mastered the art of describing the façades of people, cities, and things in simple, poetic language wrapped in catchy melodies. He allows the uncanny to shimmer through, like the fear of heights on the Giant Ferris Wheel in the Prater. His “Wien” becomes a pop-literary glimpse behind the shutters of a city that has birthed seminal Summer Festival artists like Nesterval and Florentina Holzinger – and now, thanks to Dorau, has 13 new eccentric songs (plus a bonus album) to its name. Support comes from a Viennese duo performing live for the first time ever.
Preisinformation:
VVK 25 Euro / AK 28 Euro (50 % erm. mit Festivalkarte)