Veranstaltungsreihe: Die Manifestation früh-neuzeitlichen Bergbaus in kunsthandwerklichen Objekten
In Kunstkammern und Naturalienkabinetten der Frühen Neuzeit waren sie unverzichtbar, die Handsteine, vergoldete Schalen, Tummler und Fassbecher aus Kupfer aus dem Bergrevier von Herrengrund, damals Niederösterreich heute Slowakei. Sie dienten als repräsentative Andenken, Staatsgeschenke und als Zeichen des Standesbewusstseins. Heute trifft man sie in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen. Die Vortragsreihe würdigt die einzigartigen Kunstwerke und stellt sie mit drei Vorträgen in einen größeren Kontext.
PD Dr. Henrike Haug, Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln
Thema: Handsteine und ihre Bedeutung am Schnittpunkt von Kunst und Naturwissenschaft
Handsteine nehmen eine besondere Stellung in der Bergbaukultur ein. Besonders qualitätvolle Erzstücke oder -stufen wurden künstlerisch bearbeitet und auf versilberten oder vergoldeten Sockeln befestigt. Dargestellt werden darauf Bergwerkszenen auch unter Einbindung religiöser Symbole. Diese Objekte, hauptsächlich auf Silbererz-Stufen beruhend, wurden seit dem 17. Jahrhundert von wohlhabenden Bürgern oder Fürsten gesammelt und in deren Kunst- und Wunderkammern ausgestellt. Im 18. Jahrhundert erlebte die Handsteinfertigung eine Wiederbelebung, die sich durch die Verwendung auch anderer Erze auszeichnet. So sind Handsteine, basierend auf Kupfererzen, aus Herrengrund um 1730 bekannt. Die Referentin beschreibt die Beziehung zwischen der Kenntnis der Erze und ihrer Einbindung in diese besonderen Kunstobjekte.
Eine Veranstaltung der Vereinigung der Freunde des Deutschen Bergbau-Museums Bochum e. V. (VFKK).
Preisinformation:
Teilnahme kostenlos, Anmeldung erforderlich unter: info@vfkk.de oder +49 234 5877-164