Veranstaltungsreihe: Die Manifestation früh-neuzeitlichen Bergbaus in kunsthandwerklichen Objekten
In Kunstkammern und Naturalienkabinetten der Frühen Neuzeit waren sie unverzichtbar, die Handsteine, vergoldete Schalen, Tummler und Fassbecher aus Kupfer aus dem Bergrevier von Herrengrund, damals Niederösterreich heute Slowakei. Sie dienten als repräsentative Andenken, Staatsgeschenke und als Zeichen des Standesbewusstseins. Heute trifft man sie in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen. Die Vortragsreihe würdigt die einzigartigen Kunstwerke und stellt sie mit drei Vorträgen in einen größeren Kontext.
Dr. Marius Winzeler, Direktor des Grünen Gewölbes Dresden
Thema; „Gottes Macht allein auf Erden, ließ mich aus Eisen Kupfer werden“. Idee und Realität kunsthandwerklicher Objekte der Frühen Neuzeit aus dem slowakischen Erzgebirge.
An zahlreichen Sprüchen auf den vergoldeten Kupfergefäße aus der einst niederungarischen Bergstadt Herrengrund, heute Špania Dolina in der Mittelslowakei, ist das Staunen der ansässigen Bergleute über eine scheinbare Verwandlung ihrer eisernen Werkzeuge in Kupfer abzulesen. Dies heute als elektrochemischer Prozess (Zementation) bekannte Phänomen stimulierte den damals wie heute gegeben Wunsch der Menschheit schnell reich zu werden. Er beflügelte Alchimisten zu der Überlegung auch entsprechend Gold zu produzieren (Transmutation). Dies hat sich auch in großer Vielfalt in der Kunst manifestiert: Handsteine, vergoldete Schalen, Tummler und Fassbecher dienten im 16. bis 18. Jahrhundert als Zeichen des Standesbewusstseins der Gewerken von Herrengrund. Der Referent ordnet die kulturhistorischen Belange der damaligen Zeit ein und beschreibt die Bedeutung von Herrengrund in der Kunstgeschichte.
Eine Veranstaltung der Vereinigung der Freunde des Deutschen Bergbau-Museums Bochum e. V. (VFKK).
Preisinformation:
Teilnahme kostenlos, Anmeldung erforderlich unter: info@vfkk.de oder +49 234 5877-164