Fünf Prozent der Bevölkerung im Alter von 16 bis 74 Jahren in Deutschland sind offline. Dafür gibt es verschiedenen Gründe: Manche wollen nicht ins Netz und manche können nicht. Dennoch gibt es zunehmend auch öffentliche Dienstleistungen nur noch digital. Post- und Bankfilialen werden durch Online-Angebote ersetzt. Den Kulturpass für 18-Jährige oder eine 200-Euro-Einmalzahlung für Studierende gab es nur für diejenigen, die sie online beantragen konnten. Alle, die damit nicht klarkommen, werden höchstens belächelt. Aber das betrifft nicht wenige Menschen, die angesichts dieser Digitalisierung mit der Brechstange im Regen stehen. Sie sind oft so schon auf die eine oder andere Weise benachteiligt und werden durch rein digitale Angebote noch weiter abgehängt. Im Idealfall sollte Digitalisierung das Leben vereinfachen. Doch eine bestimmte Art der Digitalisierung trägt zu noch mehr gesellschaftlicher Spaltung bei. Anne Roth hat viele Jahre als Expertin für Netzpolitik im Bundestag gearbeitet. In ihrem Vortrag fragt sie, was sich ändern muss, damit sich das Versprechen auf mehr Teilhabe durch Digitalisierung einlöst.