Anlässlich der Eröffnung des Lern- und Erinnerungsortes im ehemaligen Notaufnahmelager Gießen (NAL) präsentiert das Museum für Gießen die Plakatausstellung „Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur“. Die Ausstellung wurde erarbeitet von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und durch ein Plakat um das Gießener „Tor zur Freiheit“, dem NAL, ergänzt.
Von 1946 bis 2018 war Gießen eine zentrale Anlaufstelle für viele Flüchtlinge, vor allem für diejenigen aus der DDR. Im Jahr 1989 erreichte das Lager in Gießen seinen höchsten Zugang an Vertriebenen und Geflüchteten mit insgesamt 120.000 Personen. Einer der Hauptgründe für die Flucht tausender Menschen war die politische Unterdrückung, die fehlende Meinungsfreiheit und die Überwachung in der DDR. Die Plakatausstellung erzählt vom Umgang mit der Geschichte der SED-Diktatur und der staatlichen Teilung seit dem Ende der DDR. Deren Aufarbeitung ist längst nicht abgeschlossen und prägt die Biographien der ehemaligen DDR-Bürger*innen. Ein Teil dieser Geschichten ist auf Grund des Notaufnahmelagers untrennbar mit der Stadtgeschichte Gießens verbunden.
Die Plakatausstellung befindet sich im Netanyasaal des Museums für Gießen.