FOTO: © Nancy Hespeler/GEDOK Heidelberg

Ausstellung "Hitzefrei"

Das sagt der/die Veranstalter:in:

„Hitzefrei“ 

Vernissage: 9. August 2025, 19 Uhr

Begrüßung: Angelika Wild-Wagner, 2. Vorsitzende der GEDOK Heidelberg

Dauer: 9. August bis 13. September 2025

Ort: GEDOK Galerie, Römerstraße 22, 69115 Heidelberg

Begleitveranstaltung: „SUMMERTIME" - SOMMERKONZERT ZUR GEDOK-Sommerausstellung

7. September  2025 um 18 Uhr, Musik Akademie Heidelberg, Friedrich-Ebert-Anlage 26

Alexandra Netzold (Cello) & Oliver Taupp (Klavier)

 Die Ankündigung „Hitzefrei“ löste bei uns, als wir noch zur Schule gingen, Jubel und große Freude aus, bedeutete das doch, dass wir den Rest des Tages im Freibad verbringen konnten – wunderbar!

Der Sommer 2024 war der wärmste, seit es Aufzeichnungen gibt. Der Klimawandel lässt die Temperaturen weit über 30 Grad steigen und Regen fällt in manchen Gegenden kaum noch.

„Hitzefrei“, ein Thema, das einerseits die Leichtigkeit des Sommers und andererseits die Problematik des Klimawandels beinhaltet.

Acht Künstlerinnen – Ingrid Eckert (AK), Ruth Groß (BK), Nancy Hespeler (BK), Laura Figueiredo-Brandt (BK), Birgit Kunz (BK), Birgit Sommer (BK), Claudia Stamatelatos (BK) und Annette Wöhrl (BK) – setzen sich auf unterschiedliche Weise mit dem komplexen Thema auseinander.

So lässt Ingrid Eckert in ihren farbintensiven, zugleich zarten Stoff-Assemblagen Erinnerungen an den lichtdurchfluteten Garten ihres Großvaters lebendig werden – Erinnerungen an Gold- und Klatschmohn, Levkojen, an hochwachsende Stockrosen, an Mangold, dessen fleischige Blätter nicht nur grün, sondern auch gelb und knallpink sein können.

Die in Brasilien geborene Malerin Laura Figueiredo-Brandt verbindet in ihrem Gemälde die Kindheitserlebnisse am sommerlichen Strand von Rio de Janeiro mit der Süße der Kirschen, die für sie den Sommer in Deutschland symbolisieren – als Früchte, die die Sonnenstrahlen einfangen und in eine Explosion für die Sinne verwandeln.

Dem Geschmackssinn auf der Spur ist auch Birgit Kunz, die in ihren Pastell-Porträts das genussvolle gemeinsame Eisschlecken darstellt, bei dem neben der kulinarischen Freude auch das Gemeinschaftserlebnis thematisiert wird.

Die großformatigen Acryl-Gemälde von Ruth Groß bannen eine Erfahrung auf die Leinwand, die wir vielleicht alle kennen: als Kind auf einer Wiese liegend, den Blick zum Himmel gerichtet – davon zu träumen, mit den Wolken zu reisen, über Landschaften, Meere und Berge hinwegzugleiten, frei zu sein. Ihre Landschaften erscheinen strukturiert, lösen sich jedoch oft in flächige Farbwelten auf – zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion.

Die Künstlerin Claudia Stamatelatos verleiht mit ihren abstrakten Spray-Bildern dem Hitze-Gefühl des Hochsommers, „wenn sich die Hitze anfühlt, als wäre sie eine dicke Watte, durch die man den Körper mühsam schieben muss“ und man über dem Asphalt Mini-Fata-Morganas wahrnimmt, eine besondere intuitive Gestalt. „Der Grad der Abstraktion“ so sagt sie, „spielt auf die Unfähigkeit zu Logik und stringentem Denken unter glühender Sonne an.“

Annette Wöhrl setzt sich in ihren Monotypien und Linoldrucken mit den Gegensätzen und Widersprüchen der heißen Jahreszeit auseinander. Die klar strukturierten, linear angeordneten Rechtecke – eine visuelle Metapher für das harmonische, positive Spannungsfeld des Sommers, unterstrichen durch helle, leuchtende Farben, – werden kontrastiert von einem Abschlussbild mit dem Titel „sunset“, in dem die dunkle Farbigkeit ein stilles Echo auf die Schattenseite des Sommers wirft.

Die Ambivalenz schöner Sommertage in Zeiten des Klimawandels thematisieren die großformatigen, auf ausrangierten Messe-Aufstellern ausgeführten Acryl-Gemälde von Nancy Hespeler: Die in heiteren, kräftigen Farben gehaltenen Bilder weisen bei genauerem Hinsehen auf die ernsthafte Problematik der Überhitzung unseres Planeten hin. Da gewahrt man Insektensterben, implodierende Früchte als Allegorie für unsere Erde, privilegierte Long-Drinks, auf ausgedörrter Erde serviert, und Menschen im Schwimmbad, die weder im Wasser noch in der flirrenden Luft gesund aussehen.

Birgit Sommer schließlich spürt mit ihrem experimentellen Werk „Lebensraum Wald – aus der Balance geraten“ dem zerstörerischen Werk des Borkenkäfers nach, dessen Fraßspuren in den Rinden der Bäume sie auch kreative Aspekte abgewinnt. Indem sie die komplexen und mäanderartigen Strukturen der Käfer-Gebilde mit graphischen Mitteln auf Papier überträgt, macht sie auf einen Aspekt des Klimawandels auf eindringliche Weise aufmerksam.

Location

GEDOK-Galerie Heidelberg Römerstraße 22 69115 Heidelberg

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