Ersatztermin für den 12.04.2024. Tickets behalten die Gültigkeit!
Wenn Babyjoy Musik macht, vertont sie Lebensgefühle. Keineswegs plakativ, ganz und gar ungezwungen, mehr zwischen den Zeilen, erstaunlich undogmatisch, aus der Situation heraus: »die Luft ist dick, der Raum ist warm, mein Herz ist kalt / wo willst du hin? Ich halt' dich fest, ich spür' kein' Halt«. Das emotionale Spannungsfeld, auf dem sich die Berlinerin textlich und musikalisch bewegt, ist zu breit, zu vielschichtig, zu komplex für Schwarz-Weiß-Darstellungen — in jeden Freudentaumel mischt sich eine traurig-kritische Note, selbst in Phasen umfassender Niedergeschlagenheit immer auch ein Funken Hoffnung. In Babyjoys Stücken verwachsen kristallklarer Blick und formlose Verträumtheit, lebensbejahende Melancholie und erdrückender Weltschmerz, Verletzlichkeit und Empowerment zu einem großen Ganzen — ungehemmt ehrlich, transparent und intim. Eine enorme Flexibilität beweist Babyjoy aber nicht allein im Wechselspiel zwischen den Gefühlslagen und in ihren lyrischen Auseinandersetzungen mit Zweisamkeit, Vertrauen und Verlust: ebenso leichtfüßig bewegt sie sich zwischen Sprachen, stilistischen Attitüden und Genregrenzen. Mit sanfter und ebenso rauer Stimme blüht sie gleichermaßen als Sängerin und Rapperin auf, flowt temporeich und setzt bedächtige Pausen, kontrolliert hier treibende Trap-Beats und dort entschleunigte Modern-Jazz-Kompositionen. Babyjoys Texte leben derweil von Multilingualität: zum Teil verknoten sich deutsch-, französischund englischsprachige Passagen sogar inmitten einzelnen Songs.