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Benjamin Lectures mit Tommie Shelby - Die politische Ethik der Unterdrückten: Über Freiheit, Solidarität und Selbstachtung

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Programm

Mittwoch, 18.06. – Rasse und Klasse in der politischen Ethik der Unterdrückten

Diese einleitende Vorlesung dient dazu, die folgende Argumentation vorzubereiten. Sie verfolgt drei Hauptziele: Erstens etabliert sie die Idee einer politischen Ethik der Unterdrückten und klärt, wo sie innerhalb der Philosophie zu verorten ist. Zweitens erläutert sie das Verständnis, das die Black Radical Tradition von einer Unterdrückung hat, die auf Rasse und Klasse beruht. Sie stützt sich dafür auf die Schriften von Richard Wright. Und drittens eröffnet sie ein allgemeines Verständnis der Solidarität unter Unterdrückten und macht die Rolle deutlich, die eine solche Solidarität für gerechte politische Anliegen spielt.

Donnerstag, 19.06. – Solidarität, Politik und Intellekt

Die zweite Vorlesung untersucht, welche Rolle Intellektuelle spielen sollten, wenn die unterdrückte Gruppe, der sie selbst angehören, um Befreiung kämpft. Sie bezieht sich auf W. E. B. Du Bois und Richard Wright und fragt, ob Intellektuelle ihr Interesse an Kunst und Geist dem politischen Widerstand gegen Ungerechtigkeit unterordnen sollten. Sie untersucht auch die tiefsitzende Spannung, die zwischen den spezifischen Neigungen der Intellektuellen und den Forderungen politischer Solidarität besteht. Die Frage ist dabei, wie (wenn überhaupt) diese Spannung gelöst oder vermindert werden kann.

Freitag, 20.06. – Respekt vor sich selbst und der Eigenwert von Protest

Die dritte und letzte Vorlesung befragt kritisch die Bedeutung, die der Respekt, den man sich selbst schuldet, für eine politische Ethik der Unterdrückten hat. Das geschieht nicht zuletzt im Hinblick auf Solidarität und öffentlichen Protest. Manchmal sind angesichts einer ungerechten Behandlung risikoreiche Akte des Widerstands erforderlich – selbst wenn absehbar ist, das eine derartige Rebellion die gesellschaftlichen Bedingungen nicht verbessern wird und zudem persönliche Konsequenzen nach sich zieht. Die Vorlesung stützt sich auf Einsichten Richard Wrights, um zu erläutern, warum solche Risiken manchmal trotzdem unvermeidlich sind, wenn es nicht nur gilt, die eigene Würde zu wahren, sondern auch die Neigung zu bekämpfen, sich der Ungerechtigkeit zu ergeben.

Tommie Shelby is Lee Simpkins Family Professor of Arts and Sciences and the Caldwell Titcomb Professor in the Department of African and African American Studies and the Department of Philosophy at Harvard University. His works combine fundamental philosophical questions about belonging, solidarity and the possibilities of overcoming racist conditions with a precise knowledge of the Black radical tradition. Tommie Shelby is the author of The Idea of Prison Abolition (Princeton University Press, 2022), Dark Ghettos: Injustice, Dissent, and Reform (Harvard University Press, 2016), and We Who Are Dark: The Philosophical Foundations of Black Solidarity (Harvard University Press, 2005). In addition, he co-edited the volume Hip Hop and Philosophy (Open Court, 2005)

Die Walter-Benjamin-Lectures sind vom Centre for Social Critique an der Humboldt-Universität zu Berlin in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung organisiert. Die Sprache ist Englisch mit Simultanübersetzung ins Deutsch.

Für mehr Informationen: https://criticaltheoryinberlin.de/benjamin_lectures/the-political-ethics-of-the-oppressed-on-freedom-solidarity-and-self-respect/

Location

Haus der Kulturen der Welt | HKW John-Foster-Dulles-Allee 10 10557 Berlin

Organizer

Centre for Social Critique - Critical Theory in Berlin Berlin

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