Das sagt der/die Veranstalter:in:
Aufbruch ins Neue, Aufbegehren gegen Eingefahrenes, Lust am Entdecken – diese Kardinaltugenden großer Kunst ertönen in jedem Takt dieses Konzerts der Berliner Philharmoniker beim Musikfest Berlin. Das Programm schlägt spielend einen Bogen von Johannes Brahms und seiner bahnbrechenden 1. Sinfonie über die hintergründige Musik in Bernd Alois Zimmermanns Oboenkonzert mit Solist Albrecht Mayer bis zu den mächtigen Klängen, die Pascal Dusapin dem Orchester entlockt.
Im fünften seiner sieben „Solos für Orchester“ weckt Pascal Dusapin die schlummernden Kräfte im Wunder-Apparat Sinfonieorchester. Das Stück ist Exeo betitelt, zu Deutsch „Ich gehe hinaus“, und da wartet das Ungeahnte; diese Musik hört man auf eigene Gefahr. Sie lotet dunkelste Tiefen aus und erklimmt Höhenzüge bis ins ewige Eis, während im Kern ständig dunkle Glut lodert – „gewaltig und wunderschön“, so Chefdirigent Kirill Petrenko.
Der Kölner Bernd Alois Zimmermann sog als Mitglied einer „lost generation“ nach dem Krieg in Windeseile die von ästhetisch-politischer Engstirnigkeit unterdrückten Fortschritte auf und schlug einen ganz eigenen Weg ein. Sein frühes, aufmüpfiges Oboenkonzert verbeugt sich vor Igor Strawinsky und erweist zugleich Arnold Schönberg Reverenz: So führt Zimmermanns unabhängiger Geist vermeintliche Gegensätze lustvoll zusammen.
In diesem Licht wird auch die „Erste“ von Johannes Brahms als Aufbruchswerk erfahrbar, das der Sinfonie ganz neue Bahnen eröffnete – denn sie war mindestens ebenso ein Versuch, dem Vorbild Beethoven eine zeitgemäß ebenbürtige Neuinterpretation der Sinfonieform zur Seite zu stellen, wie sie sich als ihrerseits wegweisend für die Zukunft dieser Gattung erwies. Ganz zu schweigen vom unnachahmlichen „Brahms-Ton“, der auch gut 150 Jahre nach der Uraufführung unweigerlich ins hörende Herz dringt.
Preisinformation:
39.00 - 111.00€ Tickets nur über berliner-philharmoniker.de