Das sagt der/die Veranstalter:in:
Er zählt zu den bedeutendsten Komponisten der abendländischen Musikgeschichte: Wolfgang Amadeus Mozart. Was seine Faszination ausmacht? Dass er Musik komponiert hat, die seit mehr als 250 Jahren ihre Hörer berührt. Dass seine unzähligen Meisterwerke hochkomplex und dennoch für jeden zugänglich sind. Dass seine Musik auch im 21. Jahrhundert jung, erfrischend, feinsinnig, zeitlos ist, Gegensätze auf engstem Raum vereint und in klassischer Ausgewogenheit erstrahlen lässt. Trotz klassischer Vollkommenheit atmet Mozarts Musik Geheimnisvolles. Musik und Komponist lassen gleichermaßen Nähe zu und erscheinen dennoch rätselhaft und fern. Reinheit und Begierde, Unschuld und Erotik fallen in Mozarts Musik in eins. Vor allem die Romantik hat darin eine ideale Projektionsfläche gefunden. Das 19. Jahrhundert hat aus Mozart den Mythos gemacht, der bis heute die Rezeption dieses unsterblichen Meisters bestimmt. In ihrem Programm Eros, Weisheit, Unvernunft spüren Corinna Harfouch und Hideyo Harada einige seiner Fährten nach und malen ein Mozartbild, das sich in ein überraschendes Beziehungsgeflecht aus Musik, Literatur, Philosophie und Tiefenpsychologie eingliedert. Unter Einbezug der Mozartschen Da Ponte-Opern, seiner Briefe, philosophischer Schriften von Platon und Kierkegaard sowie Zeugnissen der romantischen Erben ergibt sich ein facettenreiches Gemälde eines der größten Genies der europäischen Kulturgeschichte. Eros, Weisheit, Unvernunft ist ein dichter und erhellender Mozartabend, der weit über die Mittel einer musikalisch umrahmten Lesung hinausgeht: Mit schauspielerischen Elementen, Puppenspiel, Rezitation, Gesang, Improvisation sowie enger Interaktion zwischen Text und Musik gelingt Harfouch und Harada ein ungewöhnliches Konzertformat.