Einer sagt das, ein Anderer sagt was ganz anderes und beides ist wirklich wahr. Gesagt getan sozusagen. Und was ist mit den Widersprüchen? Einfach ignorieren. Oder hat das genau so “doch alles seinen Sinn”?
In der Inszenierung des ursprünglich als Hörspiel geschriebenen Textes ‘Das Ende von Iflingen’ finden sich drei Engel (oder sind es doch drei Clowns?) in dem Dörfchen Iflingen wieder und sollen die Apokalypse einläuten. Einziges Problem: irgendwie sind die Menschen alle verschwunden. Ihr göttlicher Auftrag scheint einen Fehler zu haben.
Wolfram Lotz Texte bestechen durch Lebendigkeit. Von Wort zu Wort stolpernd, suchend, immer bereit sich selbst zu revidieren, erscheinen sie als beständig werdende Welten. Hier entstehen Geschichten im Tastensprung und uns, wir Lesende, Hörende, Theaternde, uns beschleicht das Gefühl, wir selbst sind beteiligt an diesem Prozess. Sind Miterzählende. Sind selbst Autorinnen und Autoren unserer eigenen Welten, die wir immer weiter immer wieder verändern müssen, wenn sie auch hoffnungslos verkeilt erscheinen.