FOTO: © Ruben Sabel

Das Erdbeben in Chili, Heinrich v. Kleist

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Heimlicher Sex im Klostergarten, eine Geburt an Fronleichnam und eine Naturkatastrophe, die absurderweise alle glücklich macht – Kleists Text ist voll von Ambivalenzen, Gegensätzen, Paradoxien und scheinbar Unauflösbarem. Die Naturkatastrophe des Erdbebens ist für ihn ein Katalysator des Glücks und der Erkenntnis. Archaisch erzählt Kleist davon, dass das wirklich bedrohliche Beben in uns Menschen stattfindet. Daraus entstehen bei ihm nicht wieder rückgängig zu machende Spiralen der Gewalt, der Liebe und der Unterwerfung unter Autoritäten.

Vergangenheit trifft auf Zukunft – scheinbar ohne die Möglichkeit einer sich Zeit lassenden Gegenwart – Liebe trifft auf Wut, scheinbar ohne Offenbarung im Verstand – immer wieder im rituellen Tausch der Verführung, die zur sozialen Kontrolle wird.

Ruben Sabel und Christian Freund erwecken Kleists Novelle im Rabbit Hole zum spielerischen Leben, frei nach dem Kleistschen Grundverständnis:

„Warum, dachte ich, sinkt wohl das Gewölbe nicht ein, da es doch keine Stütze hat? Es steht, antwortete ich, weil alle Steine aufeinmal einstürzen wollen – u. ich zog aus diesem Gedanken einen unbeschreiblich erquickenden Trost, der mir bis zu dem entscheidenden Augenblicke immer mit der Hoffnung zur Seite stand, daß auch ich mich halten würde, wenn Alles mich sinken läßt.“

Regie, Bühne, Licht: Christian Freund / Spiel, Kostüm: Ruben Sabel / Musik: Paul Brauner

Location

Rabbit Hole Theater Viehofer Platz 19 45127 Essen

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