von Nis-Momme Stockmann
Was braucht ein Generalintendant, dessen Vertragsverlängerung gefährdet ist und dessen Betrieb an allen Ecken bröckelt und brodelt? Natürlich einen großen Erfolg! Ein neues Stück! Am besten aus der Feder eines aufstrebenden Jungautors und in der Regie eines erfolgreichen Jungregisseurs – so werden die Herzen der lokalen Kulturpolitik ganz sicher zurückgewonnen. Dabei kann so ein Intendant schon mal aus den Augen verlieren, dass sein Chefdramaturg einen Putsch gegen ihn plant. Und das ist nur einer von vielen Schauplätzen und Krisenherden in dieser Theaterfarce, in der jede und jeder nur an sich denkt und sich die Mitarbeiter:innen in Kleinkriegen verlieren.
»Es ist ein bombastisches Feuerwerk, eine gigantische Parodie auf den Theaterbetrieb und darüber, wie man über Theater spricht – über all das, was wir zur Zeit am Theater reflektieren«, jubelte Deutschlandfunk anlässlich der Uraufführung im Januar 2024. Nun kommt »Das Portal« auf die Aachener Bühne – passend zum Theaterjubiläum! Denn was könnte ein besserer Anlass sein, sich einmal so richtig über das Theater lustig zu machen?
Nis-Momme Stockmann gehört seit 2009 zu den erfolgreichsten und vielseitigsten zeitgenössischen Theaterautoren, er schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Lyrik und Prosa und wurde mehrfach preisgekrönt. Sein erstes Stück »Der Mann, der die Welt aß«, mit dem ihm 2009 der Durchbruch gelang, wurde an vielen Theatern gespielt – in Aachen 2014 – und 2021 auch verfilmt. Sein Roman »Der Fuchs« war 2016 für den Preis der Leipzi-ger Buchmesse nominiert. Sein vorletztes Stück ist eine comedie humaine und ein funkelndes Theaterfeuerwerk.