In Videoaufnahmen, Interviews und einem Parcours aus sieben Leinwänden porträtiert die französische Videokünstlerin und Dokumentarfilmerin Nina Gazaniol Vérité die Gemeinde Decazeville im Departement Aveyron im Südwesten Frankreichs, einer ehemaligen Bergbauregion. Von der einst florierenden Eisen- und Stahlindustrie ist heute nur noch wenig zu sehen, das letzte Bergwerk wurde 2001 geschlossen. Hier befindet sich ein Berg, der aufgrund von austretenden heißen Erdgasen »Lou puech que ard« genannt wird: der Berg, der brennt. Diese Anhöhe steht sinnbildlich für ein Gebiet, das ausgebeutet und ausgezehrt wird, aber auch für die Kraft, trotz aller Widrigkeiten weiterzuleben. »Decazeville« ist wie eine Fernsehserie aufgebaut und hat die Form einer Videoinstallation, verortet an der Schnittstelle zwischen Dokumentarfilm und visueller Kunst. Die Besucher*innen werden eingeladen, sich in einem Raum zu bewegen, der für eine bestimmte Zeit das Gebiet von Decazeville darstellt: zwischen Realität und Fiktion, zwischen Zoom-Interviews und Rollhockeyspielen, zwischen ferngesteuerten Autos und Diskussionen über die Apokalypse, zwischen Volkstänzen und leeren Austernschalen.
Preisinformation:
VVK 10 Euro, erm. 5 Euro Abendkasse 12 Euro, erm. 6 Euro