Ein fragiler historischer Moment wird auf die Leinwand gebracht: Die noch junge DDR blickt hier frei und unideologisch auf sich selbst. Es ist 1961 – die letzten Monate vor dem Mauerbau. Nach einem Zusammenbruch reflektiert Rita die Geschehnisse der vergangenen Jahre und erinnert sich dabei an ihre Beziehung zum zehn Jahre älteren Chemiker Manfred. Obwohl sie grundverschieden waren – er aus der Stadt und sie vom Lande, verliebten sie sich. Er förderte sie beruflich und gemeinsam zogen sie in die Stadt. Während Rita im Waggonbau-Betrieb eine Aufgabe fand, scheiterte Manfred aber an der Sturheit der Funktionäre. Ihre Beziehung fing an, Risse zu bekommen. Als Manfreds Forschung ohne Begründung abgelehnt wurde, traf er eine folgenschwere Entscheidung für sein und Ritas Leben. Der Film erzählt in Rückblenden, mit Zeitsprüngen und Brüchen – eine offene und kühne Struktur, die dem gleichnamigen Roman treu bleibt. Die Figuren sprechen Wahrheiten aus, die bald nicht mehr offen formuliert werden können. Noch ist Raum für Zweifel, für Zerrissenheit. Ein Film, der beginnt, als eigentlich alles schon vorbei ist.
In einer Begleitveranstaltung am 2. September wird die Autorin Charlotte Gneuß aus ihrem DDR-Roman Gittersee lesen.
In Kooperation mit dem Lern- und Erinnerungsort Notaufnahmelager Gießen e.V. und dem Kinocenter
Preisinformation:
Tickets können im Kinocenter Gießen erworben werden