An der Oper Köln steht am 27. Juni die Uraufführung der großen Oper „Die letzten Tage der Menschheit“ von Philippe Manoury nach Karl Kraus bevor. Kraus erzählt in einem megalomanen Drama vom Ersten Weltkrieg, in den sich die Menschheit stürzt und in dem sie ihr Menschsein verliert. Am Vorabend der Premiere ist Herfried Münkler im Staatenhaus zu Gast, Autor der umfangreichen Monografie „Der Große Krieg“ zu den Jahren 1914–1918. Er spricht mit dem Musikwissenschaftler Kai Hinrich Müller über die gesellschaftlichen Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Entwicklungen dieses Krieges, der wie keiner zuvor die Welt erschütterte und auf allen Ebenen geführt wurde. Wie blickt der Politologe auf das Zeitdokument von Karl Kraus, und was können wir daraus im Hinblick auf die aktuellen Kriege für die demokratische Gegenwart lernen?