ビルマの竪琴 Biruma no tategoto
Regie: ICHIKAWA Kon
1985, 133 Minuten, OmdU, 16 mm
Mit dieser Neuverfilmung seines gleichnamigen Werkes aus dem Jahr 1956 hat Regisseur Ichikawa Kon einen bewegenden Antikriegsfilm geschaffen.
Im Sommer 1945 befindet sich eine Gruppe von japanischen Soldaten auf der Flucht von Birma nach Thailand. Die Vorhut bildet Mizushima, der ausgezeichnet birmanische Harfe spielt und im Gewand der Einheimischen mit unterschiedlichen Melodien seinen Kameraden den Weg weist. Nach Ende des Krieges gerät er in blutige Kämpfe und gilt als vermisst. Doch er lebt und beschreitet fortan einen Weg als buddhistischer Mönch, bekehrt durch den schmerzvollen Anblick der Toten, die der Krieg gefordert hat.
Die Musik von Komponist und Dirigent Yamamoto Naozumi (1932- 2002) wurde 1986 bei den Japanese Academy Awards in der Kategorie „Beste Musik“ nominiert.
Filmreihe
Der Wert des Erinnerns
Japanische Filme gegen das Vergessen
In der aktuellen Zeit der Veränderungen sind das Erinnern und Gedenken an die Vergangenheit wichtiger denn je. 2024 wurde der Friedensnobelpreis an die japanische Anti-Atomwaffenorganisation „Nihon Hidankyo“ verliehen, eine Graswurzelbewegung von Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945. In der Begründung des norwegischen Nobelkomitees heißt es, die 1956 gegründete Gruppe erhalte den Friedenspreis für ihr Bemühen um eine atomwaffenfreie Welt und dafür, dass sie durch Zeugenaussagen gezeigt habe, dass Atomwaffen nie wieder eingesetzt werden dürften.
Auch in der japanischen Filmgeschichte werden das Leid und die Nöte thematisiert, mit denen die Menschen im Zusammenhang mit dem Krieg zu kämpfen hatten. Die Filmreihe zeigt Werke namhafter Regisseure, in denen das Schicksal einzelner Menschen im Mittelpunkt steht.
Den Auftakt bildet eine Familiengeschichte, die auf den Aufzeichnungen eines Arztes beruht (Kono ko o nokoshite). Musik spielt bei dem Überlebenskampf eines japanischen Soldaten eine wichtige Rolle (Biruma no tategoto) und auf einer Insel kümmert sich eine Lehrerin fürsorglich um ihre Schüler (Nijûshi no hitomi). Ein Dokudrama schildert wahre Begebenheiten über eine Wandertheatergruppe (Sakuratai chiru), gefolgt von der Geschichte über ein Mädchen, das im Angesicht des Todes Kraniche faltet (Senbazuru). Den Abschluss bilden ein Film um den Schädel eines Kamikaze-Piloten (Fûon) sowie eine von der historischen Figur Onoda Hirô inspirierte Produktion (ONODA, Ichimanya o koete).
Preisinformation:
Eintritt frei