FOTO: © Unsplash: Hulki Okan Tabak

Die Brücke von Mostar

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Schauspiel von Igor Memic
Aus dem Englischen von John Birke

"Die Menschheit muß von Zeit zu Zeit die Schulter wechseln, auf der sie die Last trägt, die Leben heißt."
Ivo Andrić

1988 in Mostar, Jugoslawien. Es ist Sommer, die Stadt steht unter Strom. Das alljährliche Wettspringen an der alten Brücke ist in aller Munde. Mina und ihre Freund*innen Leila und Sasha sitzen am Flussufer und schauen den Springenden zu. Unter ihnen ist Mili, ein junger Mann aus Dalmatien. Er kennt weder die Stadt, noch die gefährliche Flussströmung und wagt es dennoch. Sein verpatzter Sprung beschert Mili ein geschwollenes Gesicht, aber auch ein Date mit Mina. Die zwei werden ein Paar, die vier Freund*innen unzertrennlich. Ihre Herkünfte und religiösen Unterschiede spielen keine Rolle, haben sie doch die Musik, die sie verbindet. Ihre Unbeschwertheit bewahren sie sich, bis zum Frühjahr 1992: Dort wo in ihrem Sommer noch Bosniak*innen, Kroat*innen und Serb*innen, muslimisch wie katholisch, in den Straßencafés zusammensaßen, herrschen jetzt Kälte, Misstrauen und Feindseligkeit untereinander. Mili, Mina, Sasha und Leila scheinen davon unberührt – bis die ersten Schüsse auf die Moschee fallen.

Igor Memic beschreibt vor dem Hintergrund des Bosnienkriegs die Geschichte einer Gruppe Freund*innen, die den Ideologien trotzt, Vertrauen über Glaube stellt, ihre Wahlfamilie über Herkunft – und dabei radikal hoffnungsvoll bleibt.

Location

Stadttheater Gießen Südanlage 1 35390 Gießen

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