二十四の瞳 Nijûshi no hitomi
Regie: ASAMA Yoshitaka
1987, 129 Minuten, OmdU, 16 mm
Der berührende Antikriegsfilm beruht auf dem gleichnamigen Roman der Schriftstellerin Tsuboi Sakae aus dem Jahr 1952. Die Chronik einer engagierten Grundschullehrerin und ihrer zwölf Schüler über den Zeitraum von 1928 bis 1946 wurde auch durch die Verfilmung von Regisseur Kinoshita Keisuke im Jahr 1954 berühmt.
Die junge Lehrerin Ôishi Hisako tritt 1928 ihren Dienst auf der Insel Shôdoshima in der Seto-Inlandsee an. Da sie europäische Kleidung trägt und mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, wird sie zunächst skeptisch beäugt, gewinnt aber durch ihre herzliche Art rasch die Herzen der Kinder. Die meisten von ihnen müssen sich nach der Schule um jüngere Geschwister kümmern oder den Eltern bei der Arbeit helfen. Eines Tages wird Ôishi versetzt und in den leidvollen Jahren des Krieges wird ungewiss, ob es jemals ein Wiedersehen geben kann.
Filmreihe
Der Wert des Erinnerns
Japanische Filme gegen das Vergessen
In der aktuellen Zeit der Veränderungen sind das Erinnern und Gedenken an die Vergangenheit wichtiger denn je. 2024 wurde der Friedensnobelpreis an die japanische Anti-Atomwaffenorganisation „Nihon Hidankyo“ verliehen, eine Graswurzelbewegung von Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945. In der Begründung des norwegischen Nobelkomitees heißt es, die 1956 gegründete Gruppe erhalte den Friedenspreis für ihr Bemühen um eine atomwaffenfreie Welt und dafür, dass sie durch Zeugenaussagen gezeigt habe, dass Atomwaffen nie wieder eingesetzt werden dürften.
Auch in der japanischen Filmgeschichte werden das Leid und die Nöte thematisiert, mit denen die Menschen im Zusammenhang mit dem Krieg zu kämpfen hatten. Die Filmreihe zeigt Werke namhafter Regisseure, in denen das Schicksal einzelner Menschen im Mittelpunkt steht.
Den Auftakt bildet eine Familiengeschichte, die auf den Aufzeichnungen eines Arztes beruht (Kono ko o nokoshite). Musik spielt bei dem Überlebenskampf eines japanischen Soldaten eine wichtige Rolle (Biruma no tategoto) und auf einer Insel kümmert sich eine Lehrerin fürsorglich um ihre Schüler (Nijûshi no hitomi). Ein Dokudrama schildert wahre Begebenheiten über eine Wandertheatergruppe (Sakuratai chiru), gefolgt von der Geschichte über ein Mädchen, das im Angesicht des Todes Kraniche faltet (Senbazuru). Den Abschluss bilden ein Film um den Schädel eines Kamikaze-Piloten (Fûon) sowie eine von der historischen Figur Onoda Hirô inspirierte Produktion (ONODA, Ichimanya o koete).
Preisinformation:
Eintritt frei