nach Bertolt Brecht in einer Fassung von Joep Hupperetz
Musik von Hanns Eisler in einer Bearbeitung von Leo van Lierop
Das Theaterstück Die Rundköpfe und die Spitzköpfe bleibt auch nach fast 100 Jahren erschreckend aktuell. Es spielt im fiktiven Land Yahoo, wo der Konflikt zwischen Arm und Reich in einen „Rassenkampf“ umgelenkt wird: Runde Köpfe gelten als gut und vertrauenswürdig, spitze werden als hinterlistig und geizig herabgewürdigt. Brecht schrieb das Stück im Exil in Dänemark, geprägt von den Erfahrungen der Weimarer Republik, in der trotz kultureller Blüte, Ausgelassenheit und Freiheit die gesellschaftliche Polarisierung immer weiter zunahm und durch den Aufstieg des Faschismus experimentelle Kunst – darunter auch die Werke Brechts und Eislers – als Entartete Kunst diffamiert wurde. Brecht zeigt mit diesem Stück warnend auf, wie wirtschaftliche Ungleichheit in Rassenhass umgeleitet werden kann.
Eislers Kompositionen kombinieren Elemente traditioneller Volksmusik mit modernistischen Einflüssen. So diente die Musik nicht nur der Unterstützung des Textes, sondern auch als kritischer Kommentar zu den Ereignissen auf der Bühne. Nach mehreren, oft zensurbedingten Umarbeitungen wurde das Stück 1936 in Kopenhagen uraufgeführt. Trotz gemischter Reaktionen regte es wichtige Diskussionen an – ein Potenzial, welches auch heute nicht an Relevanz verloren hat. Das Brecht Trio bringt das selten gespielte Stück in einer Adaption für kleines Ensemble auf die Bühne.
Die Produktion ist eine Koproduktion mit Music Stages/Amsterdam, in Zusammenarbeit mit Opera Zuid/Maastricht, gefördert von der Kunststiftung NRW, den Kulturämtern der Stadt Köln und Duisburg, der Hanns und Steffy Eisler Stiftung sowie der Jeanne d’Art Kulturstiftung.
Inhaber der Aufführungsrechte: Suhrkamp Verlag AG Berlin
Preisinformation:
Eintritt frei - Spende erwünscht!