Lesung mit Esther Dischereit
Die Frau mit dem blumengemusterten Kleid erhebt sich endlich aus ihrem Bett. In der Hitze des Zimmers wabert ihre Vergangenheit als einstmals verstecktes jüdisches Kind. Der jüdischorthodox geläuterte Sohn nennt seine Mutter einen Closet-Jew. Gojische Partner*innen der zweitverheirateten Überlebenden eignen sich deren „Wiedergutmachung“ an, und schließlich weigert sich auch der russische Rabbiner, das Vorkriegsgrab auf dem jüdischen Friedhof von Berlin-Weissensee zurückzugeben.
„Ein Haufen Dollarscheine“ ist ein verrücktes Familienszenario zwischen Berlin, Chicago, Heppenheim, Rom und wieder zurück.
Esther Dischereit lebt in Berlin. Mit „Joëmis Tisch. Eine jüdische Geschichte“ und „Übungen jüdisch zu sein“ wurde sie eine wichtige Stimme der Zweiten Generation nach der Schoa in Deutschland.
Sie ist mit der Soundinstallation „Glauben Sie, wir nehmen Auschwitz mit ins nächste Jahrtausend?"in unserer Ausstellung „Die Dritte Generation“ vertreten.
Moderation: Ulrike Heikaus
Eine Veranstaltung des Jüdischen Museums München in Kooperation mit der Literaturhandlung und dem Maro Verlag im Rahmen der Ausstellung „Die Dritte Generation“