FOTO: © Ausstellungsansicht Unsichtbare Orte Siegfried Hirschmann im Forschungscampus Dahlem / Offenblende Agency, Beata

Einführung und Podiumsdiskussion: (Un)sichtbare Orte – Siegfried Hirschmann und das vergessene Industrieimperium

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Die Ausstellung „Unsichtbare Orte – Siegfried Hirschmann und das vergessene Industrieimperium“ des Kulturerben e.V. bringt ein weitgehend unbekanntes Kapitel der deutschen Industrie- und Stadtgeschichte ans Licht: das Leben und Wirken des jüdischen Unternehmers Siegfried Hirschmann, Industriepionier des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts – Gründer der Deutschen Kabelwerke, Entwickler der motorbetriebenen Dreiräder („Cyclonette“) und Schöpfer der renommierten Reifenmarke DEKA. Trotz seines innovativen Pioniergeists geriet Hirschmanns Name – wie so viele andere jüdische Lebenswerke – infolge der systematischen Auslöschung jüdischer Erfolgsgeschichten durch die Nationalsozialisten in Vergessenheit.

Mit dem Projekt „Unsichtbare Orte – Siegfried Hirschmann und das vergessene Industrieimperium“ wird dieses bedeutende Erbe nun sichtbar gemacht. In Kooperation mit Jugendlichen aus Berlin und Brandenburg entwickelte der Kulturerben e.V. eine virtuelle Ausstellung, die biografische Recherche, digitale Rekonstruktion und neue Formen der Erinnerungskultur verbindet. Sie eröffnet nicht nur einen neuen Zugang zur Stadt- und Industriegeschichte, sondern verweist auch auf größere Zusammenhänge: auf das systematische Auslöschen jüdischer Biografien und Leistungen – und auf das, was diese Leerstelle bis heute für unsere Erinnerungskultur bedeutet.

Diese Perspektive bildet zugleich den Ausgangspunkt für eine weiterführende Auseinandersetzung mit verdrängter Wissenschafts- und Sammlungsgeschichte am Standort Dahlem. Zukünftig widmet sich der Forschungscampus Dahlem mit einem Teilprojekt den Museumsmitarbeiter*innen, Forscher*innen, Künstler*innen und Sammler*innen, deren Beiträge – etwa durch Antisemitismus oder strukturelle Ausschlüsse – aus dem kollektiven Gedächtnis verschwanden. Sie eröffnet neue narrative Zugänge zur Geschichte von Wissenschaft und Forschung, stellt vergessene Biografien in Beziehung zu Sammlungskontexten und lädt dazu ein, Erinnerung neu zu denken.

Am 17. Juli 2025 werden das Projekt und die virtuelle Ausstellung im Forschungscampus Dahlem in Berlin vorgestellt. Der Abend beginnt mit einem Gespräch zur Entstehung des Projekts und einer Führung durch die Ausstellung. Prof. Dr. Patricia Rahemipour eröffnet den Abend, das Ausstellungsprojekt und die anschließende Diskussion wird von Kamila Palubicka geleitet.

Die Ausstellung gibt Einblicke in:

  • die biografische Recherche zu Siegfried Hirschmann
  • die digitale Rekonstruktion der Deutschen Kabelwerke in Fürstenwalde
  • neue Wege digitaler Erinnerungskultur im Umgang mit jüdischem Erbe

Die Ausstellung ist ab 14 Uhr geöffnet. Ein kleiner Empfang mit Getränken rundet den Abend ab.

Eintritt frei – Anmeldung erbeten unter: fcdahlem@smb.spk-berlin.de

Location

Forschungscampus Dahlem Lansstraße 8 14195 Berlin

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Berlin!