In seinen Romanen „Ein Regenbogen für den Schah“ und „Phoenixwalzer“ legt Elyseo da Silva ein zeitgeschichtliches Panorama der Jahre 1968 – 1989 vor, ein Panorama aus wenig beleuchteter Perspektive allerdings.
Lukas von Freystein und Max Galiano, zwei Einzelgänger, die sich eines Nachts in einem Park in Köln kennenlernen, entdecken, dass ihre Zuneigung über reine Freundschaft hinausgeht – und das in einer Zeit, in der noch der berüchtigte Paragraph 175 aus der Nazigesetzgebung in Kraft ist.
Lukas, dessen Vater ein patriarchalischer Tyrann alter Schule ist, kann das Elternhaus nicht verlassen, bevor er mit 21 die Volljährigkeit erreicht hat. Max findet in seiner Familie mehr Rückhalt, doch auch muss sich fragen, wie weit dieser Rückhalt gehen mag, sollte er sich outen, denn Homosexualität ist ein Thema, das in den 60er und 70er Jahren totgeschwiegen wird.
Über 20 Jahre hinweg begleitet Elyseo da Silva die Geschichte von Luk und Galiano – angefangen in der Zeit der 68-er Bewegung über die Jahre des RAF-Terrors hinweg bis hin zur Aids-Epidemie der 80er Jahre.
Elyseo da Silva, geboren in Erlangen und aufgewachsen in Nürnberg, lebt seit 2016 in Lisboa, Portugal. Für den heutigen Abend ist er angereist, um uns aus seinen Büchern vorzulesen, deren Botschaft eines konsequenten Humanismus im Angesicht eines neuerlich erstarkenden Faschismus im Jahre 2025 relevanter scheint denn je zuvor.
Dr. phil. Caroline Hack (Medizinethikerin, Leiterin Stabsabteilung Klinische Ethik am Universitätsklinikum Erlangen), die Moderatorin dieses Abends, sagt über die Romane:
"Gerade in Tagen wie diesen, in denen Hass, Hetze und Rückschritte in ein lautes Gegeneinander unsere Zeit einfärben, brauchen wir tiefe, bewegende und echte Geschichten wie die von Luk und Galiano mehr denn je. Wir brauchen sie, um nicht zu vergessen, wie es sein kann, wenn wir rückwärtsgehen. Was das mit jedem Einzelnen von uns macht, auf ganz persönlicher Ebene wie auch mit uns als Gesellschaft. Vielleicht aber auch, wie wir uns aufs Neue auf den Weg machen können, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen."
Preisinformation:
Eintritt auf Spendenbasis mit einer Empfehlung von 5 €