Emese Kazár greift die Tradition der Bilderzählung der italienischen Freskenmalerei des 14. und 15. Jahrhunderts auf, in der das gemalte Haus – etwa bei Giotto oder Fra Filippo Lippi – zum Erzählraum wird. In der eigens für den Pavillon konzipierten Installation wird das Nebengebäude selbst zum Erzählraum. Die Elemente der Installation machen die Gegensätze von innen und außen spürbar und verweisen auf die Narration christlicher Malerei.
Im Mittelpunkt steht die Textilie als zweite Hülle des Körpers, als Trägerin von Erinnerung und Erlebtem. Fundstücke aus dem Familiennachlass der Künstlerin – etwa Stoffreste von getragenen Kleidern – bilden den Ausgangspunkt für Arbeiten, die aufeinander verweisen und mediale Grenzen verwischen.