Im Rahmen des Projekts Mouth Archives, das den Mund als Ort des Erinnerns und Austauschs erforscht, laden Ariel Orah und Asarela Dewi (sōydivision) mit Empathy Supper – Berdikari zu einem performativen und filmischen Dinner-Erlebnis ein, das von Nachdenklichkeit, Widerstandskraft und diasporischem Überleben geprägt ist.
Die beiden Künstler*innen, die 2012 nach Deutschland kamen, nutzen dieses Zusammenkommen, um auf ein Jahrzehnt gemeinsamer Erfahrungen in der Diaspora zurückzublicken: die Auseinandersetzung mit Identität, kulturellen Verhandlungen und dem oft vorhandenen Misstrauen gegenüber Institutionen. In einer Zeit, die von mehreren Krisen gleichzeitig geprägt ist – wirtschaftlicher Unsicherheit, Klimakatastrophe und den bleibenden Folgen des Kolonialismus – bestimmt ein komplexes Wechselspiel aus Vertrauen und Zweifel unseren Alltag und die gesellschaftlichen Strukturen. Berdikari – ein indonesisches Wort, das so viel wie „auf eigenen Beinen stehen“ bedeutet – wird hier zur Praxis von Selbstbestimmung und kollektiver Fürsorge in Zeiten von Unsicherheit und Ausgrenzung.
Mit Essen, Klang und filmischem Erzählen verwandelt dieses gemeinsame Essen Rezepte in lebendige Erinnerungsarchive und den Tisch in einen Raum für gelebte Erinnerung. Welche Geschichten tragen wir in unseren Körpern, in unserem Mund? Wie helfen uns gemeinsame Mahlzeiten, das Spannungsfeld zwischen Vertrauen und Misstrauen zu verarbeiten – und wie können sie uns dabei unterstützen, gemeinsam in eine ungewisse Zukunft zu gehen?
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
ENG: Responding to Mouth Archives’ exploration of the mouth as a site of memory and exchange, Empathy Supper – Berdikari by Ariel Orah and Asarela Dewi (sōydivision) offers a performative and cinematic dining experience rooted in reflection, resilience, and diasporic survival.
Both artists, who migrated to Germany in 2012, use this gathering to revisit a decade of shared diasporic experience – navigating identity, cultural negotiation, and institutional distrust. In the context of today’s overlapping polycrises – economic instability, climate emergency, and the enduring legacies of colonialism – a complex dialectic of trust and suspicion shapes both everyday life and structural systems. Berdikari (Indonesian for “standing on one’s own feet”) becomes a practice of self-reliance and collective care amid uncertainty and exclusion.
Through food, sound, and cinematic storytelling, this supper reimagines recipes as living archives and the table as a space for embodied memory. What stories do we carry in our bodies, in our mouths? How do shared meals help us process the tension between trust and suspicion – and how might they support us in co-navigating uncertain futures together?
The event will be held in English.