FOTO: © Noom Peerapong via Unsplash

Entfesselte Bilder

Das sagt der/die Veranstalter:in:

„Entfesselte Kameras“ kennt die Filmgeschichte seit den 1920er Jahren, als Regisseure wie Friedrich Wilhelm Murnau mit dem Kameramann Karl Freund oder der Franzose Abel Gance die Kamera auf Schlitten, Fahrräder oder Bretter schnallten und das schwere Gerät erstmals individuell in Bewegung brachten. Schon in den Jahrzehnten zuvor war die Kamera beweglich. Etwa, wenn sie vor eine Lokomotive montiert in sogenannten „Phantom Rides“ die Vorwärtsbewegung des Zuges aus der Perspektive des Lokführers aufnahm oder eine Verfolgungsjagd von einem Schienenwagen oder Auto aus begleitete. Die bewegte Kamera, wie sie Murnau in DER LETZTE MANN (DE 1924) und Gance in NAPOLÉON (FR 1927) einsetzten, lieferte ungleich dynamischere Filmbilder als die starre Kamera der ersten Kinojahre und wurde als Sensation gefeiert und in der Folge über die Jahrzehnte beständig weiterentwickelt.

Die Ausstellung zeichnet den Weg durch die Filmgeschichte von Zeugnissen erster Versuche einer bewegteren Kameraführung bis zu den immer perfekteren Kamerafahrten der Jetztzeit nach und legt den Fokus auf jene Bewegungen, die als lange, ungeschnittene Einstellungen ganze Handlungseinheiten im Film bilden. Dank (auch digitaler) Technik kann die Kamera heute nahezu alles. In Filmen wie Alfonso Cuaróns GRAVITY (US/UK 2013) ist das eindrucksvoll zu sehen, wenn die Kamera immer an der Seite von Sandra Bullocks Figur Dr. Stone scheinbar völlig losgelöst durch den dreidimensionalen Raum schleudert.

Location

DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main

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