Das Programm dieses Abends - zwei Dokumentarfilme, die im Abstand von knapp 30 Jahren entstanden sind - bildet auch ein Stück Arbeitsgeschichte ab: Der kämpferische Aufklärungsfilm aus den Siebzigern über das Aufbegehren der Arbeiterinnen trifft auf die ironische Darstellung moderner, ergonomischer Büroarbeitswelten der „new economy“. Diese fördern die Produktivität der Arbeitenden, um die Gewinne der Unternehmen zu steigern und formen dabei ganz subtil ihre Körper.
„Es kommt drauf an, sie zu verändern“ (1973) 54‘ von Claudia von Alemann
Dieses Zeitdokument in schwarz-weiß gibt Einblicke in die monotone Arbeit von Frauen in der Metall- und Elektroindustrie Anfang der siebziger Jahre, macht deren wirtschaftliche Ungleichbehandlung deutlich. Der Film gibt den Arbeiterinnen eine Stimme und macht so deutlich, dass sie sich solidarisieren und gemeinsam gegen ihre Ausbeutung zur Wehr setzen.
„Sitzend überleben“ (2001) 20‘ von Carolin Schmitz
Mindestens acht Stunden am Tag verbringt der Mensch damit zu arbeiten, an Orten, die er sich nicht ausgesucht hat, die aber extra dafür gebaut werden. In „Sitzend überleben“ lernen wir Architekten und ihre Arbeitsplätze kennen. U.a. geht es um die Planungen für das neue Hochhaus im sog. Gerling-Quartier in Köln.
Gäste: Regisseurinnen Claudia von Alemann und Carolin Schmitz
Am Mittwoch, den 25. Juni um 20.00 Uhr in der Filmpalette