Jahrelang sah sich Eva Illouz an der Seite der progressiven Linken und glaubte, ihr politisches Lager gut zu kennen – bis zum 7. Oktober 2023, als die Hamas Israel angriff. „Ein guter Teil der Progressiven, Postkolonialen, Woken hat das Massaker an 1.200 Israelis begrüßt, abgetan oder in ein paar Fällen sogar gefeiert“, so Illouz. Während sie jahrelang heftig angegriffene und als Antisemiten beschimpfte israelkritische DenkerInnen verteidigte, wird der Soziologin nun vorgeworfen, Zionistin zu sein, weil sie Mitleid für die Opfer der Hamas fordert.
In der aktuellen Israel-Debatte um Zionismus und Antisemitismus wagt Illouz eine Standortbestimmung der progressiven Linken. Mit einer Analyse der Geschichte großer Intellektueller – von Karl Marx über Michel Foucault bis hin zu Judith Butler – zeigt sie: Die Ablehnung Israels ist ein Kernelement der globalen Linken geworden.
Prof. Dr. Eva Illouz forscht und lehrt an der Hebräischen Universität Jerusalem zu Emotionen, Kapitalismus, Kultur, Kommunikation und kulturellen Aspekten von deren Schnittstellen. 2018 wurde sie mit dem EMET-Preis für Soziologie ausgezeichnet.
Sprache: Englisch
Preisinformation:
Normal 11,90 € / Ermäßigt 9,90 € / Mitglieder 6,90 € // Aufpreis an der Abendkasse