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Faszination 19. Jahrhundert. Sven Drühl: Künstler — Sammler — Theoretiker

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Im Jubiläumsjahr zeigt das Museum Wiesbaden Werke des Berliner Künstlers Sven Drühl (* 1968 Nassau/Lahn; lebt und arbeitet in Berlin), der seit über zwanzig Jahren im Kontext konzeptueller Landschaftskunst arbeitet.

Die Ausstellung „Faszination 19. Jahrhundert, Künstler — Sammler — Theoretiker“ zeigt ca. 35 zum Teil sehr großformatige Werke von Sven Drühl vorwiegend aus den Jahren 2018 bis 2025 aus drei unterschiedlichen Serien.

Sven Drühl studierte Kunst und Mathematik in den 1990er Jahren in der Hochphase der Postmoderne-Debatte im Kunstkontext. Seine künstlerische Basis liegt genau dort, allerdings hört die Entwicklung nicht mit der Postmoderne auf, sondern spätestens seit den 2000er Jahren spricht man von der Metamoderne, sozusagen der Post-Postmoderne. Drühl sieht im Rückgriff auf die künstlerischen Errungenschaften der Moderne und Postmoderne, die Möglichkeit einen neuen Stil, eine neue metamoderne Bildsprache zu entwickeln.

Die Themenfelder, die der Künstler mit seinen Werken immer wieder umkreist, sind z.B. kultureller und medialer Transfer, Original, Autorschaft, Zitat, Remix, Serialität, aber auch Beeinträchtigung der Natur und Veränderung des Konzepts von Landschaft.

Mit dem Werken aus der Silikon-Serie bezieht sich Drühl seit über 20 Jahren auf Kunstwerke von anderen Künstlern. Es handelt sich um Bilder über Bilder, um Abstraktionen zweiter Ordnung. In einer speziellen Technik aus Ölfarbe und Silikon-Lineaturen malt der Künstler Landschaftsmotive, die alle Vorlagen, egal ob aus der Romantik oder aus dem Kontext der zeitgenössischen Kunst, in Drühls wiedererkennbaren Stil setzen. Mit seinem künstlerischen Ansatz verfolgt Drühl eine Neubewertung und Neuverortung im Sinne eines Remix.

Den zweiten Schwerpunkt der Ausstellung bilden die Werke der Lackserie, die so etwas wie eine Inversion des konzeptuellen Ansatzes der Remix-Gemälde darstellt. Mit den Lackbildern kehrt Drühl den Blick um. Er bezieht sich nicht mehr auf kunsthistorische Vorlagen wie etwa Gemälde von Janus La Cour oder Caspar David Friedrich (d.h. auf Gemälde, die ihrerseits auf Naturanschauung basieren). Stattdessen verwendet Drühl nun als Ausgangsmaterial seiner Gemälde virtuelle Vorlagen, die er aus den Textur-Hintergründen gerechneter Welten extrahiert, wie sie in der Gaming-Industrie Verwendung finden. Spezielle Vektordateien übersetzt Drühl in extrem realistisch anmutende Malerei. Es entstehen Landschaftsgemälde, die sich meistens nicht mehr auf eine reale Landschaft beziehen, sondern aus Versatzstücken bestehen, die per Mouseclick generiert wurden.

 

Preisinformation:

12,— Euro (ermäßigt: 9,— Euro) / Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. / Gruppen ab 15 Personen 9,— Euro pro Person. / Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet die Dauerausstellungen.

Location

Museum Wiesbaden Friedrich-Ebert-Allee 2 65185 Wiesbaden

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